26.09.2014 / Wort zum Tag

Jesaja 26,4

“Verlasst euch auf den Herrn immerdar; denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich.“

Jesaja 26,4

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Gott ist da!
Ich habe es selbst erlebt und erfahre es immer wieder.  Das Vertrauen zu ihm an jedem Tag bleibt nicht ohne Antwort. Der Satz des Tages aus dem Propheten Jesaja beschreibt die Grundlage des Glaubens: “Verlasst euch auf den Herrn immerdar; denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich.“
Gott ist da!
Aber. Was es nicht alles gibt. Sogar Religion ohne Gott. Das war Titelthema eines Nachrichtenmagazins zu Pfingsten in diesem Jahr. Da gibt es tatsächlich Atheisten, welche Gottesdienst feiern, nur halt ohne Gott. ....
Allerdings – so richtig neu ist das alles nicht. In einer Materialsammlung für Konfirmandenunterricht gibt es eine bestimmt 40 Jahre alte Karikatur, in welcher Religion ohne Gott vorkommt: Ein Mann liegt in Anbetungshaltung verrenkt auf dem Boden. Vor ihm steht ein Wohnzimmerschrank, welcher durch die Verzierung mit Kerzen wie ein Altar aussieht. Gegenstand der Anbetung sind ein Fernseher und ein Fußball.
Darüber hinaus war Religion ohne Gott schon in der Spätantike gegenwärtig. Der traditionelle Glaube an die römischen und griechischen Gottheiten war hohl und leer geworden. Er hatte für die Gestaltung des Lebens keine praktische Bedeutung. Ganz anders war der Glaube der Diasporajuden, welche in verschiedenen Städten des Mittelmeerraumes lebten. Sie wussten von dem lebendigen Gott, der dem Leben Sinn und Ziel gibt. Von diesem verlässlichen Glauben ist in dem Satz aus Jesaja  26 die Rede. Jahrhunderte vorher hatte der Prophet im Auftrag Gottes ihn dem Volk Israel zugerufen.
Dieser Satz gehört zu einem Jubellied des Volkes Gottes. Die Menschen freuen sich, dass Gott ihnen die befestigte Stadt Jerusalem gegeben hat.
So wie Noah die rettende Arche betreten konnte, genauso zieht das Volk Israel in Jerusalem ein. So hat Gott ihnen ein Lebensfundament und eine Lebensperspektive geschenkt. Und das war in der Geschichte des Volkes Gottes auch sehr notwendig. Es gab leider auch andere Zeiten mit Ungerechtigkeit und Gewalt. Ursache dafür war unter anderem die Hinwendung der Israeliten zu den Götzen der benachbarten Völker. Der Glaube drohte hohl und leer zu werden. Darum ist die Erinnerung an das stetige Vertrauen auf die Treue Gottes so wichtig.

Im christlichen Glauben gibt es dieses felsenfeste Fundament ganz persönlich. Und zwar als Stein. Im Neuen Testament werden wir eingeladen, zu Jesus Christus dem lebendigen Stein zu kommen. Dieses Kommen zu Jesus geschieht ganz praktisch in gelebter christlicher Gemeinschaft. Dazu gehört ein täglicher Termin mit Gott über der aufgeschlagenen Bibel und dem Gebet. Diese Zeit gibt meinem Glauben und meinem Leben Ermutigung und Hilfe.
Denn unser  Leben verdanken wir der Güte und Treue Gottes. Diese kommt uns durch Jesus Christus nahe. Darauf können wir uns verlassen. An jedem neuen Tag, was auch kommen mag, sind wir bei ihm geborgen. Und so können wir uns dann den Aufgaben des Tages mit Gelassenheit zuwenden.

Autor/-in: Pfarrer Heinz-Günther Brinken