11.01.2013 / Wort zum Tag

Jesaja 26,19

Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben.

Jesaja 26,19

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Was wäre für sie heute eine wirklich gute Nachricht? ….
„Du brauchst nicht zur Arbeit!“  „Du bist wieder ganz gesund!“
„Es gibt einen Menschen, der dich liebt!“ „Du kannst noch einmal neu anfangen!“
„Du wirst ewig leben!“….
Die wirklich gute und fast unglaubliche Nachricht kam für das Volk Gottes
in einer schweren und angstvollen Zeit aus dem Munde seines Gottes.
Wir lesen sie in Jesaja 26, 19 und sie soll uns heute als mutmachendes
Gotteswort begleiten: „ Deine Toten werden leben!“
Da klagt der Beter noch kurz vorher dem ewigen Gott seine schwere
und  hoffnungslose Situation: fremde Herren beherrschen uns;
wir brachten dem Land keine Rettung, die Verstorbenen stehen nie wieder auf…!
Und dann kommt in dieses Klagelied ein  ganz neuer Ton, das wirklich
große Dennoch: „Deine Toten werden leben!“
Erst jetzt, als der Beter die hoffnungslose Situation wirklich zu tiefst erkannt hat,
bricht ein helles und hoffnungsvolles Licht in die Resignation.
Gott selbst mischt sich mit seinem Wort hier ein und schenkt seine Verheißung:
„Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der
Erde liegt, wird erwachen und jubeln. Denn Tau, den du sendest, ist ein Tau
des Lichts; die Erde gibt die Toten heraus.“ (Jesaja 26, 19, Einheitsübersetzung)
Genau da, wo die Erfahrung des Todes am schmerzhaftesten  ist – alles ist aus! –
schenkt der lebendige Gott durch seine Verheißung die Zusage eines
wunderbaren Neuanfangs! Ja, auch die Toten sind dem Einflussbereich Gottes
nicht entzogen. Wer in der Erde liegt, der wird aufwachen und aufstehen,
wenn Gott ruft.   
Und wie bitteschön soll das Unmögliche dieser Neubelebung möglich werden?
In Vers 19 b finden wir die Begründung: “ Denn Tau, den du sendest, ist
ein Tau des Lichts…“. Das heißt, so wie Gott schon in der Wüste an jedem
Morgen durch seinen Tau das „Brot für den Tag“, das Manna, geschenkt
hatte (nachzulesen in 2. Mose 16, 13b ff), so wird er jetzt wieder eingreifen.
Damals in der Wüste hat er dadurch das Leben des Volkes erhalten.
Nun wird er durch sein Licht aus der Herrlichkeit neues Leben erwecken!
Sowie die Erde nur durch Gottes Tau – der in Israel oft Ersatz für den
Regen ist – das Leben der Pflanzen und Tiere ermöglicht, so ist neues
Leben, ewiges Leben, nur  „von oben“ von dem ewigen Gott möglich.
Und so wird hier schon ganz eindeutig darauf hingewiesen, Gott
wird auch den Tod entmachten!
Welch eine Verheißung, die dann durch den Tod und die Auferstehung Jesu
für alle Welt und alle Zeit Wirklichkeit wird.
Das ist doch auch für uns heute eine wirklich gute Nachricht….oder?!
Auch wir werden heute sicher wieder an unsere Grenzen stoßen.
Da ist der Schmerz über Menschen, die gestorben sind. Ihr Platz ist leer!
Da sterben vielleicht Hoffnungen, die wir auf uns oder andere Menschen
gesetzt haben. Es bleibt Enttäuschung und innere Leere….!
Ja, wenn wir ehrlich und realistisch sind, dann stellen wir immer mehr
fest, wie ohnmächtig wir Menschen letztendlich trotz aller Fortschritte
oder vielleicht sogar gerade wegen mancher Fortschritte doch sind!
Hilfe und Heil  verschaffen wir dem Land nicht wirklich!
Das neue Leben, die wirklich neue Welt, kann nicht von uns, sondern
nur von  dem lebendigen Gott, geschaffen werden!
Und er sagt es uns zu: “Deine Toten werden leben!“ Das ermutigt mich
über meine engen Räume und meine begrenzte Lebenszeit hinauszuschauen.
Ja selbst wenn ich an einen absolut hoffnungslosen Punkt in meinem Leben
angekommen bin, dann sagt mir dieses Wort: Es gibt Sinn in meinem Leben;
und der Tod hat wirklich nicht das letzte Wort, sondern der lebendige Gott!
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem
großen Erbarmen hat er uns neu geboren und mit einer lebendigen Hoffnung
erfüllt. Diese Hoffnung gründet sich darauf, dass  Jesus Christus vom Tod
auferstanden ist.“; so lesen wir es in  1. Petrus 1, 3.
Die Auferstehung Jesu ist das feste Fundament meiner Hoffnung.
Und eine solche Hoffnung – die sich ja auf einen Lebendigen gründet –
entfaltet ihre Kraft in meinem Leben.
Diese, mir von Gottes Geist eingepflanzte Hoffnung, lässt mich engagiert
und gelassen in der alten Welt mitarbeiten, weil am Ende der neue Tag Gottes steht.
 

Autor/-in: Pastor i. R. Reinhard Schwarz