04.04.2013 / Wort zum Tag

Jesaja 12,4

Ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem HERRN, rufet an seinen Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist!

Jesaja 12,4

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Singt das Lied der Freude über Gott!

Seit ein paar Tagen haben wir Christen wieder neu Grund Lieder der Freude und des  Dankes  zu singen; zum Beispiel dieses: „Geht und verkündigt, dass Jesus lebt. Was Gott geboten ist nun vollbracht. Christ hat das Leben wiedergebracht.“ Seit Ostern gilt die entscheidende Lebenswende. Vom Gericht zum Heil, von der Krise zum Leben. Jetzt gilt nicht mehr das alte Lied des Jammers und der Klage, sondern der Freude und des Aufbruchs. Dazu lädt uns der Satz des heutigen Tages aus dem Propheten Jesaja ein: Tut kund unter den Völkern seine Taten, verkündet, dass sein Name erhaben ist!

 Mit einem Danklied der Juden loben wir hier Gott, den Vater. Er hat seinen Sohn Jesus vom Tod auferweckt. Warum können wir ein solches Lied der Freude anstimmen? Von welchen Taten Gottes können wir erzählen?

Dazu habe ich mir die Überschriften zu Jesaja 12 in verschiedenen Bibelübersetzungen angeschaut. Sie zeigen uns Zusammenhang und Grund dieses Gotteslobes. Außerdem kann ich  dabei die Taten Gottes entdecken. Es ist ein Danklied. Ein Danklied  der Erlösten, der Gerechten, der Geretteten und der Befreiten. Für eine bestimmte Anzahl von Menschen gab es eine große Veränderung. Vorher war die Lage ganz anders. Da konnte es nur ein Klagelied sein. Ein Klagelied der Gebundenen, der Ungerechten, der Verlorenen und der Gefangenen.

Denn die Israeliten dort, die Menschen  grundsätzlich - und damit auch wir - haben ein Problem.  Mit Worten von Jesaja lässt sich das so beschreiben: „Wehe dem Volk, das mit Schuld beladen ist.“  Dabei war diese Rede nicht an Atheisten gerichtet, sondern an ganz normale Leute wie du und ich.  Also ganz normale  Gottesdienstbesucher, Menschen die religiöse Fragen und auch Antworten haben.  Das ist das Problem: wir sind schuldig vor Gott.  Auf der Suche nach dem Lebenssinn nicht weitergekommen. Oder die Glaubensgeschichte mit Gott ist liegengeblieben. 

Diese dunklen Seiten finden wir auch in den ersten Kapiteln des Prophetenbuches. Jesaja musste Gottes Kritik und Gericht gegenüber dem Volk Israel ausrufen. Zu groß waren Ungerechtigkeit und Unglaube. Als Folge gab es politisches Chaos und Verderben. Gott musste dem Treiben der Menschen Einhalt gebieten.

Doch nun hat die Wende vom Zorn Gottes zur Gnade stattgefunden. Nach aller Kritik wird nun das Danklied der Erlösten angestimmt.

Den Grund dafür finden wir ebenfalls schon am Anfang des Prophetenbuches. Denn Jesaja hatte auch den Auftrag, einen Neuanfang  anzukündigen. Gott wird ein neues und endgültiges Reich des Friedens schaffen. Das ist Grund zur Freude und zum Jubel. Der Grund ist die Tatsache, dass ein Sohn geboren wurde, welcher für immer mit Recht und Gerechtigkeit regiert.

Aber es gingen noch rund sieben irdische Jahrhunderte  ins Land, bis Jesus von Nazareth geboren wurde. Gott war  nun als Mensch unter Menschen. Wo Jesus auftrat, schloss sich die Trennung zwischen Gott und Mensch. In Jesus hat Gott die Last und den Fluch seines Zornes über Sünde und Ungerechtigkeit erlitten. Durch Karfreitag und Ostern  entstand daraus die entscheidende Geschichte der Gnade. Gott wendet sich uns durch Jesus neu zu. Die Tat Gottes in der Auferweckung  von Jesus befreit uns zu einer lebendigen Hoffnung. Gott eröffnet Wege, wo wir vor verschlossenen Türen stehen. Die Möglichkeiten Gottes hören nicht auf, wo wir an Grenzen stoßen.

Und was mich angeht, sehe ich das mit Freude. Denn Gott bleibt mir auch in schwierigen Lebenssituationen nahe. Darum habe ich Grund, heute dieses Lied anzustimmen:

Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Jesus bringt Leben!

Autor/-in: Pfarrer Heinz-Günther Brinken