11.09.2010 / Wort zum Tag

Jesaia 55, 2

Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?

Jesaja 55, 2

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Warum? Ja warum? Gute Frage!
Die meisten von uns haben ja jede Menge Fragen an Gott.
Heute geht s mal anders rum.
Gott hat Fragen an Sie!

Welche Frage würden Sie gerne von Gott gestellt bekommen?
Welche Frage würde Gott Ihrer Meinung nach gerne an Sie richten?

Heute stellt Gott Ihnen folgende Frage:
Warum zählt ihr Geld dar, für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?
Warum verschwendet ihr Geld – das ihr nicht habt, um Dinge zu kaufen – die ihr nicht braucht, um Leuten zu gefallen – die ihr nicht mögt?
Gute Frage! Warum?
Warum stellt Gott Fragen? Weil er ein guter Lehrmeister ist.
Warum stellt Gott Fragen? Weil er uns zum Nachdenken anregen will.
Warum stellt Gott Fragen? Weil er weiß: Wir wissen mehr Antworten, als wir uns eingestehen.
Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?

Vielleicht, weil wir Gott nicht danke sagen wollen? Weil wir die Abhängigkeit von ihm fürchten? Weil wir Gnade verachten? Weil wir lieber Gottlos heißen als Gottlob?

Warum stellt Gott Fragen? Er will uns nicht in die Enge treiben, sondern in die Freiheit leiten. Er will uns nicht fertig machen, sondern satt. Er will den Hunger unserer Mägen und den Hunger unserer Seele stillen.
Hinter Gottes Frage leuchtet ein großes Angebot:
Bei ihm gibt es Brot genug. Genug für dich und mich und genug für die anderen. Nicht auf Kosten der anderen, sondern auch für die anderen.
Die Wissenschaftler heute bestätigen, was Gott verspricht. Brot gibt es genug für alle. Es gibt kein Problem des Mangels, sondern ein Problem der Verteilung. Es ist genug da, aber es ist nicht gut verteilt.
Gottes Frage gilt allen, aber verschieden zugespitzt.
Für Menschen mit leerem Magen heißt die Frage Gottes: Kann es sein, dass deine materiellen Nöte sich ändern, wenn du in allem mir vertraust?
Für Menschen mit vollem Magen heißt die Frage: Weißt Du, warum es dir so gut geht? Weißt Du, warum ich dein Leben reich gemacht habe? Weil ich dein Leben benützen möchte, damit andere an Leib und Seele satt werden. Willst Du, dass ich deinen Lebenshunger stille? Weißt du, dass deine Seele erst satt wird, wenn du in meinem Willen zuhause bist?
Wenn die Bibel von Brot erzählt, fällt etwas auf. Ob Manna in der Wüste, Speisung der 5000 oder Abendmahl – es ist immer genug da. Überreichlich. Nicht grade mal eben so lala, sondern in Hülle und Fülle. So ist Gott. Und noch etwas fällt auf: Es geht immer gleichzeitig um Brot für den Magen und Brot für die Seele. Untrennbar. Ganzheitlich. So ist Gott.

„Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir. Höret, so werdet ihr leben.“

Autor/-in: Pfarrer Matthias Adt