04.07.2010 / Wort zum Tag

Jeremia 16,19

Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!

Jeremia 16,19

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Weg von der Lüge!

Die Situation war dramatisch. Statt sich auf den lebendigen Gott zu verlassen, der bis jetzt seine Macht und Kraft dem Volk Israel durch grossartige Wunder gezeigt hatte, begannen die Israeliten, sich eigene Götter zu schaffen. Vor diesen Göttern warfen sie sich dann nieder. Ihnen opferten sie Zeit und Geld. Den lebendigen Gott aber verachteten sie und vertrauten ihren eigenen Ideen. Der damalige Prophet Jeremia war die Ausnahme. Er stand mit seinem Glauben wie ein Fels in der Brandung. In Jeremia 16,19, sagt er Gott, wonach er sein Leben ausrichtet:

"Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!" (Jer 16,19)

Selbst wenn das ganze Volk Israel andere Götter verehrt, Jeremia wird seine Hilfe nur beim Gott Israels suchen.

"Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!" (Jer 16,19)

Und Jeremia hat eine Vision. Er sieht als Prophet, wie Menschen aus allen Nationen zum lebendigen Gott kommen werden. Er sagt:

"Die Heiden werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können."
Diese Menschen aus allen Völkern werden nicht mehr bereit sein, ihr Leben auf selbst erfundenen Ideen aufzubauen. Sie werden nicht mehr bereit sein, den Lügen zu folgen, die sie von ihren Vätern mit auf den Weg bekommen haben.

Die Menschen, die Jeremia sieht, werden mit ihrer Vergangenheit brechen. Genauer gesagt: Sie werden mit ihrer Philosophie brechen. Weil sie realisieren werden, dass ihre Ideen über das Leben, ihre Gedankengebäude falsch waren. Weil sie erkennen werden, dass ihr Lebensfundament aus Lügen gebaut war, und deshalb früher oder später in sich zusammenbrechen wird.

Zu diesen Menschen, von denen Jeremia hier spricht, gehören alle, die einige hundert Jahre später Jesus als Sohn Gottes erkannten und anerkannten. Dazu gehören alle Menschen, die begriffen haben, dass Jesus die Wahrheit in Person, und dass er deshalb das einzige Fundament ist, auf dem ein Leben mit einer ewigen Zukunft aufgebaut werden kann. Diese Menschen trafen damals eine klare und einfache Entscheidung. Johannes der Täufer hatte sie zur Umkehr aufgefordert und ihnen gesagt, wer Jesus ist. Über die damaligen Israeliten und die gottlosen Zöllner heisst es: 

„Sie gaben Gott in seinem Urteil Recht.“ (Lukas 7,29)

Das heisst doch: Sie gaben zu, dass ihre Sicht, ihre Ideen, ihre Philosophie falsch gewesen war. Sie waren bereit, Gott recht zu geben. Sie waren bereit zu sagen, dass Gottes Sicht, Gottes Ideen, Gottes Philosophie richtig ist. Genau das hatte Jeremia vorausgesehen. Nicht nur für Juden, sondern für Menschen aus allen Völkern. Und damit sind auch wir angesprochen. Die Abkehr von der Lüge und die Hinwendung zu Gott ist bis heute möglich. Was Jeremia damals vorausgesehen hatte, ereignet sich auch heute immer dann, wenn ein Mensch Gott recht gibt, wenn er sein falsches Denken bekennt und Jesus sein Leben anvertraut.

Das kann mit einem einfachen Gebet geschehen. Wenn Sie in diesem Sinne noch nicht zu Jesus gekommen sind, dann lade ich Sie ein, mit Gott ins Gespräch zu kommen. Er wird Sie verstehen, egal, wo Sie jetzt gerade stehen. Sagen Sie ihm, dass Sie ihre Ideen über das Leben ablegen möchten und dass Sie bereit sind, Gott recht zu geben. Sagen Sie Jesus, dass Sie mit ihm leben möchten, statt Ihr Leben weiter auf Lügen zu bauen.

Ich jedenfalls schliesse mich gerne Jeremia an. Mögen Menschen noch so viele Götzen konstruieren. Mögen sie noch so viele Erklärungen über den Sinn des Leben kreieren. Ich bleibe dabei:

"Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!" (Jer 16,19)

Autor/-in: Pfarrer Jürg Birnstiel