16.08.2024 / Interview

Im Misserfolg trotzdem geliebt

Wer steckt hinter ERF Jess – und wie gehen sie mit Leistungsdruck um? Diesmal im Interview: Redakteurin Claudia Nickel.

Claudia Nickel recherchiert als Redakteurin vielversprechende Gäste für ERF Jess Talkwerk. Sie mag es, sich mit Menschen über ihre Lebensgeschichten auszutauschen. 


ERF: Was motiviert dich, bei ERF Jess zu arbeiten?  

Mir gefällt die Unterschiedlichkeit der ERF Jess Angebote: inspirierende und berührende Geschichten im Talkwerk, Live-Radio mit bunten und abwechslungsreichen Beiträgen, die Bandbreite an Musik und die verschiedenen Zugänge zu biblischen Inhalten und relevanten Themen.

Dahinter steckt ein großartiges Team: kreativ, fantasievoll, innovativ, geistreich, einzigartig, und alle haben das Ziel im Blick, dass Menschen die beste Botschaft der Welt hören und sehen.   


ERF: Du recherchierst als Redakteurin potenzielle Gäste für unsere Sendung ERF Jess Talkwerk. Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders? 

Ich finde es aufregend und herausfordernd, wie aus einer ersten Idee, hinter der die Frage steht: Passen Person, Story und Thema ins Talkwerk? – eine Sendung wird. Intensive Recherche und die Gespräche mit den Gästen, das mache ich gern. Ich darf hören, was den Menschen bewegt. Ich darf Anteil haben an sehr persönlichen Geschichten und beschäftige mich mit Themen, auf die ich ohne diesen Job gar nicht gestoßen wäre. 

Die Gäste schenken mir als Redakteurin ihr Vertrauen. Das ist ein Privileg, das ich sehr schätze. 


ERF: Wie gehst du persönlich mit Misserfolgen um oder mit Momenten, in denen du nicht dein Bestes erreichst? 

Manchmal bin ich traurig und frustriert, enttäuscht von mir. Grüble, was ich anders hätte machen können. Ich nehme mir vor, es beim nächsten Mal besser zu machen. Aber ich habe auch gelernt, meine Grenzen zu akzeptieren und Situationen und Dinge abzuhaken. Ich erlebe Geborgenheit und Freiheit in meiner Beziehung zu Jesus, der mich sieht und trotzdem liebt. Misserfolge und Unzulänglichkeiten werden bei ihm nicht aufgewogen gegen Erfolg und Anerkennung. Seine Gnade ist jeden Morgen neu – das gilt auch für mich! 


ERF: Der Schwerpunkt in dieser ERF Antenne ist ja das Mittelmaß. Ist es für dich in Ordnung, auch mal nicht nach dem Besten zu streben? 

Mein erster Gedanke beim Wort „Mittelmaß“ ist tendenziell negativ – NUR mittelmäßig, nicht hervorragend, nicht herausragend. Ich möchte gern mein Bestes geben. Und doch ist es völlig in Ordnung, manchmal nicht das Beste als Ziel zu haben, sondern die Mitte gut zu finden. Die Kunst besteht darin, zu entscheiden, wann das Beste zielführend ist und wann Mittelmaß genauso ausreichend ist. 


ERF: Wie kann man dir privat eine Freude machen? 

Oh, das ist nicht schwer: Ich liebe gute (Schweizer) Schokolade, leckeres Essen, dazu ein Glas Wein. Außerdem mag ich spannende oder inspirierende Bücher und freue mich über Lesetipps! 


ERF: Vielen Dank für das Gespräch! 

Autor/-in: Regina Meißner

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