06.09.2024 / Wort zum Tag

Im Gebet sich an Gott wenden

Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Daniel 9,18

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Daniel lebt vor mehr als 2500 Jahre in einem Umfeld, das dem Glauben feindlich gegenübersteht. Es ist ihm ein Anliegen, sich für die Sache Gottes einzusetzen und sich nicht von negativen Einflüssen beeinflussen zu lassen. Sein konsequentes Handeln bringt ihn in lebensbedrohliche Situationen.

Daniel wendet sich mit seinen Bitten an Gott. Er hat schon Erfahrung mit dem Gebet gemacht und ist ein treuer Beter. Schauen Sie mit mir in sein Leben. Daniel wird vom babylonischen Herrscher, König Nebukadnezar, als Minister eingesetzt. Für den König ist er ein kluger Ratgeber. Weil Gott ihm einen außergewöhnlichen Geist mit viel Weisheit gegeben hat, werden die anderen Minister neidisch. Sie bringen den König dazu, ein Gebot herauszubringen, dass man innerhalb von 30 Tagen nur noch Bitten an den König richten soll. Das Beten zu irgendeinem Gott soll verboten werden. Wer dagegen verstößt wird, soll in eine Löwengruppe geworfen werden. Der König erließ dieses Gesetz.

Darauf lässt Daniel sich nicht ein. Als er davon erfährt, geht er in das Obergemach seines Hauses und betet bei offenen Fenstern kniend dreimal am Tag und preist seinen Gott. Daniel wird von seinen Neidern beobachtet und beim Beten auf frischer Tat ertappt. Der König lässt ihn schweren Herzens in die Löwengrube werfen und sagt zu Daniel: „Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, möge dich retten.“ (Daniel 6,17) Die Löwengrube wird versiegelt. Früh am nächsten Morgen eilt der König zur Löwengrube, ruft nach Daniel und findet ihn unversehrt. Gott hat seinen Engel gesandt, der den Rachen der Löwen verschlossen hat.

Nun liegt Daniel wieder im Gebet vor Gott. Diesmal ist sein Gebet kein Hilfeschrei um Rettung aus einer brenzligen Situation. Er leistet Fürbitte, betet, mit Flehen und Fasten für Israel, das Volk Gottes. Auch wir sind über 2.500 Jahre später aufgerufen zum Gebet. Beten wir für die Christen in der Gemeinde, für die Mitarbeiter, für die Gottesdienste, für die verfolgten Christen.

Daniel vertraut im Gebet auf Gottes Gerechtigkeit. Nein, das Volk Israel hat keinen Grund, stolz auf sich zu sein. Es hat in der Vergangenheit Schuld auf sich geladen. Die Israeliten haben vergessen, was Gott Großes in ihrem Leben getan hat. Für ihr treuloses Handeln tragen sie die Konsequenzen. Gott verbannte sie ins Exil, jenseits ihrer Heimat.

Daniel bezieht diese Schuld des Volkes in sein Gebet mit ein: „Wir haben Unrecht getan, wir sind gottlos gewesen, wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Du aber Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen.“

Ich ertappe mich ja selbst in meinem eigenen Verhalten Gott gegenüber: Schon so viele Jahre glaube ich an Jesus als meinen Herrn und Retter und versage dennoch. Die Sünde ist manchmal stärker als der Glaube. Nein, auch ich habe keine eigene Gerechtigkeit. Ich brauche immer wieder Vergebung. Diese Vergebung bekommen wir bei Jesus. Jesus ist für unsere Sünden gestorben. In Jesus haben wir die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Wenden wir uns daher im Gebet an Jesus.

Daniel vertraut auf Gottes große Barmherzigkeit.

In dem Lied „Vergiss nicht zu danken“ heißt es im Refrain: „Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, viel mehr als ein Vater es kann. Er warf unsere Sünden ins äußerste Meer, kommt, betet den Ewigen an.“

Während Daniel noch betet, sendet Gott seinen Engel und kündigt ihm an: Das Übel ist zeitlich befristet, die Sünden werden vergeben, die Schuld wird gesühnt. Das ist Barmherzigkeit Gottes pur. Ja, und diesen Spagat müssen wir aushalten. Gottes Gerechtigkeit, die wir nicht selbst erfüllen können und Gottes große Barmherzigkeit, die uns gilt. Wenden wir uns vertrauensvoll im Gebet an den himmlischen Vater.

Autor/-in: Siegfried Skubski