08.06.2019 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Ich habe es mir anders überlegt.

Tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, auf dass Zeiten der Erquickung kommen von dem Angesicht des Herrn.

Apostelgeschichte 3,19–20

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Meine Frau hat die Sprachen Russisch und Englisch studiert, ich hatte die Gelegenheit, Bibel-Griechisch und -Hebräisch zu lernen. Es ist unglaublich, wie sich Worte und ganze Sätze verändern können, wenn man sie einmal durch die Sprachen durchwandern lässt. Denn hinter jeder Sprache steckt auch eine Kultur und damit eine Prägung der einzelnen Begriffe. Manchmal erschrecke ich, wenn ich feststelle, wie sich falsche Prägungen in unserem Denken breitgemacht haben. Ein Beispiel.

Das griechische Wort „Metaneua“ wird in den alten Bibelausgaben in der Regel mit „Tut Buße“ übersetzt. Da schwingt aus kultureller Überlieferung bei vielen Menschen oft das Wort „Strafe“ mit, zum Beispiel beim „Bußgeld“. In einem Übersetzungsprogramm wurde mir statt dessen für „Metaneua“ folgendes vorgeschlagen: „Ich habe es mir anders überlegt!“ Das gefällt mir, denn damit sind wir tatsächlich viel dichter dran an der eigentlichen Bedeutung dieser Aufforderung. Wenn Paulus also in Apostelgeschichte 3 schreibt: „Tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden“, dann sagt er: Verändert eure innere Haltung, euer Denken. Wendet euch ab von eurem bisherigen gottlosen Leben und wendet euch statt dessen Jesus Christus zu. Es lohnt sich, denn als Geschenk wartet die Nähe Gottes, seine Liebe, seine Gnade, und nicht zuletzt: das ewige Leben. Ein Leben ohne Gott? Ich habe es mir anders überlegt! Sie auch?

Autor/-in: Hans Wagner