10.06.2023 / Wort zum Tag

Ich bin glücklich

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.

Matthäus 5,3

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Wohl alle Menschen wollen glücklich sein. Jesus zeigt in den Seligpreisungen der Bergpredigt, wie ein Mensch glücklich wird. Er sagt zum Beispiel: Glückselig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich!"

Stopp! „Geistlich arm, um glücklich zu sein?“ Heißt das, dass jemand nicht intelligent sein muss, um am Reich Gottes Anteil zu haben und glücklich zu sein?

Jesus zeigt den Menschen, die ihm nachfolgen, dass ihre Intelligenz, ihr Wissen und ihr Können einen Menschen nicht wirklich glücklich machen. Mit Intelligenz kann sich der Mensch auch nicht den Himmel auf Erden schaffen.

Der Mensch kann mit seiner Intelligenz Waschmaschinen, Computer, Flugzeuge, Autos und sogar eine Mondrakete bauen. Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben sich intelligente Menschen so viele technische Dinge ausgedacht, wie heute. Noch nie gab es in den westlichen Industrienationen so viel Wohlstand… Und noch nie gab es so viele unglückliche Menschen. Soziologen reden inzwischen von „Wohlstandsverwahrlosung“. 

Oft ist es so: Mit seiner Intelligenz löst der Mensch wissenschaftlich, technisch ein Problem und schafft zwei neue.

Jesus zeigt einen anderen Weg, um „glückselig“ zu leben. Er sagt: Du musst „geistlich arm" sein! Ich verstehe das so: Ich muss erst mal zugeben, dass ich mit meiner Intelligenz und mit der Technik mein Leben im Grunde genommen nicht im Griff habe! Jesus sagt: „Lass das alles mal los. Denk mal um!“

Was für jeden Menschen zunächst ganz persönlich gilt, gilt auch im großen Weltgeschehen:

Die Seligpreisung Jesu rät den Verantwortlichen in Staat und Wirtschaft: Gebt doch mal zu, dass ihr das Klima, die Energiekrise, die Staatsverschuldung, die ethischen Fragen, die Kriegsgefahr und die Fragen nach dem Sinn des Lebens, nicht im Griff habt. Lasst mal eure bisherigen Lösungsvorschläge los.

Geistlich arm sein haben die Jünger Jesu in seiner Nachfolge gelernt. Sie haben ihre bisherigen Lebensmuster losgelassen und haben sich auf Jesus eingelassen. Dabei haben sie erfahren, dass sie persönlich nicht zu kurz kommen. In vielen aussichtslosen Situationen hat Jesus eine ungeahnte Wende gebracht. Wo sie rat- und mutlos waren, wurden sie durch die Worte und das Handeln Jesu glücklich. Petrus sagt sinngemäß zu Jesus: „Wir kommen nicht mehr von dir los, du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Johannes 6,68)

Was Petrus und die Jünger erfahren haben, gilt mir als Christ von heute genauso: Jesus lädt mich ein, vertrauensvoll, geistlich arm, ihm alle meine Lebensfragen hinzuhalten und zu erleben, wie er meine Fragen löst. Als geistlich armer Mensch muss Petrus Jesus bekennen: „Ich komme nicht mehr von dir los. Du hast Worte des ewigen Lebens. Mit dir erlebe ich das Himmelreich.“  

Autor/-in: Günther Röhm