03.05.2022 / Wort zum Tag

Hope Spreader

Lasst euch nicht abbringen von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt. Überall auf der Welt, so weit der Himmel reicht, ist es verkündigt worden.

Kolosser 1,23

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Im Frühling 2021 rief eine christliche Organisation in der Schweiz zu einer Aktion auf mit dem Slogan: «Hope Spreader statt Super Spreader». Also, Leute mit Hoffnung anzustecken statt mit dem Coronavirus. Diese Aktionstage sollten kreativ genutzt werden, um den Menschen Hoffnung zu machen. Sei es mit Blumen, selbstgeschriebenen Karten, Einkäufe erledigen oder was auch immer. Nicht das Weltgeschehen sollte im Vordergrund stehen, sondern Hoffnung. Es gibt ganz verschiedene Hoffnungen: Wie die Hoffnung auf dem Heimweg, dass noch genügend Milch im Kühlschrank ist. Oder die Hoffnung, dass mein Auto die nächste TÜV Prüfung besteht. Aber diese Hoffnungen waren bei der Aktion nicht gemeint. Keine beliebige Hoffnung nach dem Motto: Hoffen wir auf das Beste. Sondern eine ganz andere Hoffnung.

Von dieser Hoffnung schreibt Paulus der Gemeinde in Kolossä: Und ihr dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen. Sie erwächst aus der Guten Nachricht, die ihr gehört habt. (Kol 1,23) Diese Hoffnung, von der Paulus hier schreibt, ist mehr als mein Hoffen, dass noch genügend Milch im Kühlschrank ist. Paulus Hoffnung kommt aus dem Hören der guten Nachricht. Und darum bin ich Fan von Kirchgemeinden. Wir brauchen die Gemeinschaft mit anderen Christen. Denn ich kann mir das Evangelium nicht selbst zusprechen. Ich brauche den anderen, so wie Jesus die Jünger berief, der es mir immer wieder erzählt. Sei es im Gottesdienst, im Hauskreis, beim Kirchenkaffee, bei Begegnungen. Damit ich die gute Nachricht, dass Jesus mich kennt und liebt, trotz all meiner Fehler immer wieder höre. Dass sie Teil meines Lebens wird. Und ich bin überzeugt, dass man diese Hoffnung, dass Gott mir meine Schuld vergibt, nicht nur akustisch hören können soll, sondern auch ganz praktisch erleben kann. Denn die Hoffnung verändert mich. Ein nettes Wort zum Briefträger, ein Lächeln für den Busfahrer, das Angebot für jemanden zu beten. So wird die Hoffnung am Leben gehalten und vor allem immer weitergetragen.

Denn davor warnt Paulus uns auch, dass wir uns nicht abbringen lassen sollen von der Hoffnung. Hope Spreader statt Super Spreader. Ängste begegnen uns genügend im Leben. Ich merke, wie schnell ich mich eher auf das Schlechte und Negative konzentriere, mich davon beeinflussen lasse. Lasst euch nicht von der Hoffnung abbringen, klingt mir Paulus im Ohr. Das möchte ich heute ganz bewusst. Wie viel ermutigender und lebensverändernder könnte mein Umfeld sein, wenn ich offen, ungezwungen beginne meine Hoffnung mit den Menschen zu teilen? Heute soll ein Tag voller Hoffnung sein. Heute möchte ich einen Unterschied machen für die Menschen, denen ich begegne, dass sie Hoffnung spüren und erleben können. Denn ich habe die gute Nachricht von Jesus Christus gehört, aber so viele noch nicht.

Autor/-in: Janine Haller