27.08.2024 / Wort zum Tag

Hören und bewahren

Jesus spricht: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.

Lukas 11,28

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„Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ Das hat Jesus gesagt. Lukas hat es in seinem Evangelium aufgeschrieben, in Kapitel 11, Vers 28. Nur er hat dieses Wort von Jesus festgehalten. In den anderen Evangelien von Matthäus, Markus und Johannes finden wir es nicht. In der Lutherbibel ist es fettgedruckt. Damit wird gezeigt: Es ist besonders wichtig, was Jesus hier gesagt hat. „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ Ich könnte auch sagen: „Glücklich ist, wer sich mit dem Wort Gottes beschäftigt.“ „Wohl dem, der es hört und danach lebt.“

Wen halten Sie für glücklich? Was würden Schüler in der Schule schreiben, wenn sie diesen Satz ergänzen sollten: „Glücklich ist ...“? Glücklich ist, wer jeden Tag Eiscreme essen kann. Glücklich ist, wer viele Freunde hat. Oder ist der glücklich, der teure Markenkleider trägt? Glücklich ist, wer mit 18 Jahren ein schnelles Auto besitzt und damit auf sich aufmerksam machen kann. So könnten die Antworten von Schülern heißen.

Erwachsene würden diesen Satz anders weiterschreiben: Glücklich ist, wer seine Wohnung abbezahlt hat. Wer mit 55 Jahren noch Arbeit hat, wer eine robuste Gesundheit hat, dem geht es gut. Ist nicht der glücklich zu nennen, dem sein Ehepartner nach 30 Jahren noch nicht davongelaufen ist, obwohl er ihn inzwischen richtig kennt. Oder: Ein Erwachsener ist doch glücklich, wenn die Kinder wegen oder auch trotz aller Erziehung wohlgeraten sind!

Bei diesen Themen kann ich nur antworten: Natürlich ist der glücklich! Es ist doch ein Segen, wenn ich in gesicherten Verhältnissen wohne. Wir sind gesegnet, wenn es uns gut geht. Vielen geht es sogar besser, als es je ihren Eltern gegangen ist! Wenn Mann und Frau zusammenhalten, sind sie doch glücklich. Wenn jeder seine eigenen Fehler einsieht und nicht nur die des anderen, ist das nicht gut?

Diese Leute sind doch glücklich zu schätzen: Wenn einer dem anderen täglich vergibt und ihn annimmt, wie Jesus uns angenommen hat. Ja, auch in diesen Dingen des täglichen Lebens sehen Christen, dass Gott sie segnet.

 „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ Jesus zeigt mir und Ihnen mehr als das tägliche Leben. Als Christ lebe ich jeden Tag mit dem, was Gott in seinem Wort sagt. Ich lese sein Wort, ich höre es in christlichen Medien, im ERF oder am Sonntag im Gottesdienst. Und ich bewahre es.

Nicht die nur Hörenden werden von Jesus seliggesprochen. Wer hört und bewahrt, den nennt Jesus selig. Bewahren ist nicht Aufbewahren. Wer das Wort bewahrt, der schließt es nicht weg. Man kann das Wort Gottes mit einem Samenkorn vergleichen. Das Samenkorn keimt auf gutem Boden. Die Pflanze wächst heraus und sie bringt Frucht. Wer das Wort Gottes bewahrt, der tut, was Gott von ihm in seinem Wort verlangt. Wer es bewahrt, lebt aus dem, was das Wort Gottes verspricht.

Was Gott in der Bibel sagt, ist ein fester Halt jetzt und für immer. Das Leben vergeht schnell. Mose sagt in Psalm 90: Es ist, als würden wir davonfliegen. So schnell vergeht mein Leben. Aber Gottes Wort bleibt. Was er verspricht, trägt jetzt und in Ewigkeit. „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“

Autor/-in: Pfarrer Dr. Jochen Eber