28.08.2023 / Wort zum Tag

Hinter Jesus her

Jesus spricht: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.

Matthäus 11,29

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Lohnt es sich wirklich, Jesus nachzufolgen oder ist der Preis vielleicht doch zu hoch? Ist Jesus es tatsächlich wert, sich ganz auf ihn einzulassen? Was meinen Sie? Im Matthäusevangelium, Kapitel 11, Vers 28 spricht Jesus eine Einladung aus: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

Es gibt so viele Menschen, die Lasten tragen und sich abmühen- damals waren es die Juden, die unter der Last der drückenden und unerfüllbaren Gesetzesforderungen standen. Aber Jesus meint auch uns heute, die wir es gerne anderen und Gott recht machen wollen und dabei an unsere Grenzen stoßen. Jesus sagt:

„Komm her zu mir! Bei mir musst du nichts bringen, bei mir musst du keine Leistung vorweisen. Ich habe dich lieb, so wie du bist. Bei mir kannst du einfach zur Ruhe kommen.“ Was für eine wunderbare, befreiende Einladung! Und direkt danach fährt Jesus fort:

„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Diese Worte stehen im Matthäusevangelium, Kapitel 11, Vers 29.

Ein Joch ist ein Holzbalken, der quer über dem Nacken der Zugtiere, z.B. der Ochsen, befestigt wurde. An dieses Joch wurde ein Wagen oder ein Pflug gehängt. Was meint Jesus mit dieser Aussage? Jesus möchte uns zeigen, wo es lang geht. Er möchte unser guter Herr sein, der uns leitet und führt.

So paradox es klingt: nur wenn wir bereit sind, uns Christi Leitung zu unterstellen, finden wir inneren Frieden und Geborgenheit. Einige von Ihnen mögen sich jetzt die Frage stellen: Warum soll ich dieses Joch auf mich nehmen? Ist das nicht eine neue Belastung? Darauf geht Jesus im nächsten Vers ein: „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!“ Ohne Bild gesagt: „Wenn ihr mir folgt, dann ist das gut für euch! Das ist keine Last, die euch niederdrückt, im Gegenteil, mir nachzufolgen bringt eurem Leben Sinn und Erfüllung.“

Das Joch Jesu auf sich nehmen – was bedeutet das? Unser Herr bringt es selbst zum Ausdruck: „Lernt von mir!“ In der Nachfolge Jesu geht es darum, dass unser Leben immer mehr von Jesus Christus, unserem Herrn, geprägt wird. Was kann uns dabei helfen?

Die Evangelien stellen uns Jesus Christus vor. Es lohnt sich, sie immer wieder zu studieren und so unseren Herrn besser kennenzulernen. Es tut uns gut, wenn wir uns seine Worte wirklich einprägen. Aber es geht noch um mehr: es geht darum, dass wir Jesus immer ein bisschen ähnlicher werden.

Jesus beschreibt sich mit zwei Attributen, die auch für unser Leben von großer Bedeutung sind: „Ich bin sanftmütig!“ Sanftmut meint die helfende Liebe, die wir an Jesus beobachten können. Immer wieder geht unser Herr voller Liebe und Einfühlsamkeit auf seine Mitmenschen ein. Das möchte ich von Jesus lernen!

„Ich bin demütig!“ – so lautet die zweite Aussage. Jesus ist bereit zu dienen. Das zeigt sich in den verschiedensten Begegnungen mit den Menschen – denken wir nur an die Fußwaschung - am deutlichsten aber darin, dass unser Herr bereit war, sein Leben für uns hinzugeben.

Wenn ich mir überlege, wer dieser Herr ist, der mich auffordert, sich seiner Herrschaft zu unterstellen – wenn ich mir klarmache, dass er sogar sein Leben für mich gegeben hat, dann sollte es mir nicht schwerfallen, ihm von ganzem Herzen nachzufolgen. Das nehme ich mir heute ganz neu vor!

Autor/-in: Pastor Raimund Puy