17.02.2023 / Wort zum Tag

Himmlischer Lobpreis

Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Offenbarung 4,11

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Bei großen Konferenzen ist es üblich, den Redner vorzustellen. Mit wenigen Sätzen wird auf das verwiesen, was er oder sie geleistet hat. Bahnbrechende Erkenntnisse werden gerne hervorgehoben. Auf diese Weise wird versucht, dem Redner die Plattform vorzubereiten, von der er gleich sprechen wird. Ganz ähnlich ist es, wenn ein Gast in unserem Gottesdienst die Predigt hält. Die kurze Vorstellung hilft mir, mich für das Anliegen der Predigt zu öffnen.

Heute begegnet mir ein Bibeltext, in dem Gott in einer besonderen Weise vorgestellt wird. Im Buch der Offenbarung beschreibt Johannes etwas, das er gesehen hat. Es ist, als ob für einen kurzen Moment der Vorhang zurückgezogen wird und Johannes einen Blick auf das Geschehen im Himmel werfen kann.

Was Johannes sieht, sprengt jegliche Vorstellungen. Ein gewaltiger Thron. Mächtige, fremd anmutende Lebewesen. Eine Wirklichkeit, die glitzert und funkelt und in der Engelwesen ausrufen: „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt“, Offenbarung 4, Vers 8b.

Und dann stellt Johannes mir Gott vor mit Worten, die direkt aus dem Himmel stammen: 

„Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.“ Offenbarung 4, Vers 11

Was Johannes sagen will, ist Folgendes: Das ist unser herrlicher und mächtiger Gott. Im Gegensatz zu den Götzen und Gottesvorstellungen der Römer und Griechen ist er die endgültige Autorität, der sich jeder und alles unterwerfen muss. Auf Gott und das, was er uns mitzuteilen hat, muss ich achten, denn diese Botschaft ist für jeden wesentlich. Es gibt nichts Wichtigeres in dieser Welt.

Was heißt das für Sie und mich? Inwieweit hat der Einblick von Johannes in das himmlische Geschehen Auswirkungen auf Ihr und mein Leben?

Ein erster Gedanke: Ich bin nicht das Maß der Dinge und Sie sind es auch nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Angesichts der Größe und Herrlichkeit Gottes sind wir unbedeutend.

Gott gebührt alle Ehre! Durch seinen Willen und seine Kraft hat Gott alles geschaffen. – Das ist der zweite Gedanke.

Ein dritter: Mit meinem Denken, Arbeiten und Leben ehre ich Gott und bete ich ihn an, weil ich mir seiner bewusst bin. Diese Anbetung kann vielfältig und sehr unterschiedlich ausfallen. Zwei Beispiele:

Johann Sebastian Bach schrieb unter jedes seiner Werke die Buchstaben SDG, Soli Deo Gloria, was bedeutet: Allein Gott sei die Ehre. Ich kann mit ähnlicher Herzenshaltung meine Arbeit verrichten und Gott in dieser Weise anbeten.

Ich kann Gott aber auch ehren, indem ich mich freundlich denen zuwende, die bedürftig sind, also praktische Hilfe benötigen. Jesus hat einmal mit Blick auf die Hilfsbedürftigen Folgendes gesagt: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25, Vers 40.

Ich will einstimmen in das Gotteslob, von dem Johannes berichtet. Gott allein gebührt die Ehre. Ihn will ich anbeten.

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer