18.11.2015 / Wort zum Tag

Hesekiel 37,26

Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein.

Hesekiel 37,26

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Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein.
Hes. 37,26

Die Losung des heutigen Tages ist beginnt mit  einer beeindruckenden Vision des Propheten Hesekiel, darin wird der Prophet beauftragt, Totengebeine wieder zum Leben zu erwecken. Anschließend bekommt er die Zusage, dass die beiden Reiche, die sich unter einem Enkel Davids zerstritten hatten, wieder eine Einheit werden sollen - eins in der Hand Gottes. Einem späten Nachkommen des Königs David soll die Regentschaft übertragen werden. Uns muss sehr bewusst sein, dass Hesekiel mit dieser Verheißung das Volk Israel in der Zerstreuung in Babel aufrichten sollte und wollte. Gott ist bereit zu einem Neuanfang. Er tut alles dafür und das zu einem Zeitpunkt, wo das Volk selbst zu zerschlagen und schwach ist, um auch nur ein kleines beisteuern zu können. Ja, Gott geht mit seinen Zusagen zurück bis in die gute, die große Zeit, als Israel und Juda unter David und Salomo noch eine Einheit waren. Schon das ist eine Zusage, die alle Hoffnung übersteigt.

. Aber es ist nicht die einzige. Für Christen ist diese Absichtserklärung Gottes ein früher Hinweis auf Jesus Christus. Christus ist der Friedefürst. Er bringt den Friedensbund, der ebenfalls alle Hoffnungen übersteigt. Dieser Friedensbund verbindet Gott mit den Menschen. Der Apostel Paulus überliefert gemeinsam mit Lukas, dass Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern gesagt hat: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. (1.Kor 11,25)

Jesus Christus hat mit seinem Blut einen Bund geschlossen, der verbindlich ist – wenigstens von Gottes Seite. Johann Jakob Rambach hat das in dem Lied: Ich bin getauft auf deinen Namen so ausgedrückt: Mein treuer Gott, auf deiner Seite / bleibt dieser Bund wohl feste stehn; wenn aber ich ihn überschreite, so lass mich nicht verloren gehn; nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an, wenn ich hab einen Fall getan.

In diesen Friedensbund aber schließt er nun auch Menschen zusammen, die sich nicht immer grün sind und zwischen denen der Zaun der Feindschaft steht. Der Glaube an Jesus Christus ist universal und verbindet Menschen aus ganz verschiedenen Völkern und Rassen. Und darum zählen die nationalen und rassischen Unterschiede allenfalls noch nachgeordnet. In Eph 2,14 heißt es „Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft, durch das Opfer seines Leibes.“

An erster Stelle steht der Glaube an Jesus Christus. Glaube, der im Christen aus Eritrea den Bruder sieht und in der Christin aus Syrien oder dem Irak die Schwester. Der sich aber auch denen zuwendet, die „unter die Räuber gefallen sind", den Soldaten, Terroristen oder Schleppern.

In den vergangenen Monaten ist eine riesige Flüchtlingswelle nach Deutschland geschwappt. Zigtausende Menschen sind zu uns gekommen – mit großen Hoffnungen.

Ich erhoffe mir, dass wir so miteinander umgehen, dass es seinem Bund des Friedens entspricht.

Autor/-in: Pfarrer i.R. Manfred Schultzki