31.12.2014 / Wort zum Tag

Hesekiel 34,23

"Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein,..."

Hesekiel 34,23

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Wann haben Sie das letzte Mal eine Schafherde gesehen? Erinnern Sie sich? Einfach faszinierend zu beobachten, wenn der Schäfer mit seinen Tieren über die Weidefelder zieht. Es wirkt fast wie ein Bild aus einer anderen Welt, aus alten Zeiten. In unserer technisierten Gesellschaft mutet das irgendwie exotisch an. Und doch gibt es in Deutschland noch rund 2.000 Personen, die diesen Beruf ausüben, Männer und Frauen.
Nun ist der Schäfer spezialisiert auf Schafe. Die hütet er und weidet sie, die versorgt und pflegt er. Ein Hirte hat die gleichen Aufgaben wie ein Schäfer. Nur die Tiere, um die er sich kümmert, können andere sein: Gänse, Ziegen, Schweine, Rinder. Manchmal sind seine Herden auch gemischt aus Ziegen und Schafen.
Der Beruf des Hirten wird in der Bibel häufig erwähnt. Immer wieder werden dort Menschen in verantwortungsvollen Positionen als Hirten bezeichnet. Leitende Priester und Könige erhalten den Begriff „Hirte“ als Zusatztitel. Sogar Gott selbst wird der Hirte seines Volkes genannt. Der berühmte König David war in seiner Jugendzeit Hirte. Er hatte die Herden seines Vaters zu hüten. Dieser Beruf hat ihn geprägt. Eines seiner berühmtesten Lieder beginnt er mit dem Satz (Psalm 23,1): „Der Herr ist mein Hirte.“ Gemeint ist damit Gott. Und dann führt David aus wie ihn dieser göttliche Hirte hütet: „Er weidet mich auf grünen Wiesen. Er führt mich zu frischem Wasser.“ Ja, sogar in dunklen Schluchten ist dieser Hirte bei ihm. Unter seinem Schutz fühlt sich David sicher.
Auch Jesus Christus nennt sich während seiner Erdenzeit einen guten Hirten (Johannes 10). Und alle, die auf ihn hören und tun, was er sagt, nennt er seine Schafe. Sie erhalten von ihm ewiges Leben. Sein Schutz für sie geht so weit, dass Jesus sagt: „Sie werden niemals umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen!“ Wie einen göttlichen Eid bestätigt Jesus das dann noch im Blick auf Gott, den Schöpfer mit dem Zusatz: „Und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen!“
Der Bibeltext für heute ist ein Satz aus einer langen Rede von Gott. Über seinen Propheten Hesekiel spricht er damit die Herrscher und Herren in seinem Volk an. Vernichtend kritisiert er ihr Verhalten als verantwortliche Hirten. Sie würden nur sich weiden und die Armen und Schwachen ausstoßen, wirft er ihnen vor. Da Gott selbst kein Tyrann ist, möchte er auch nicht, dass sich die Reichen und Mächtigen in seinem Volk als solche aufführen! Und darum lässt er ankündigen, wie er diese Sache selbst in die Hand nehmen wird. Er wird Hirten über sein Volk einsetzen, die sich um die Elenden und Gestrandeten kümmern.
Der ehemalige König David wird dafür als Vorbild genannt. Und seitdem Gottes Sohn, Jesus Christus, auf der Erde war, können wir wissen, wer dieser von Gott eingesetzte gute Hirte ist. Es ist Jesus, der einmal die Geschichte von einem verlorenen Schaf erzählte. 100 Schafe hatte die Herde eines Hirten. Als er sie am Abend zählte, fehlte eins. Nun ließ dieser Hirte die 99 Schafe in ihrem sicheren Stall zurück. Er selber aber machte sich auf die Suche nach dem einen verlorenen Schaf. Und er gab nicht auf, bis er es fand. Erst als er es zu den anderen zurückgebracht hatte, war für ihn die Welt wieder in Ordnung.
So will Gott das. So sollen sich die von ihm eingesetzten Hirten um ihre Untergebenen kümmern! Denn so kümmert sich Gott auch um Sie in Ihrem Leben!
 

Autor/-in: Thomas Eger