23.01.2013 / Wort zum Tag

Hesekiel 18,23

Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?

Hesekiel 18,23

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Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?
Falls Sie einmal in eine Gaststätte essen gehen, was würden sie lieber wählen? Rehrücken oder Kalbsfilet? - Halten Sie sich lieber an die deutsche Küche oder haben Sie inzwischen ihre Vorliebe für die japanische Speisekarte entdeckt?
Wer sich wofür begeistert, ist natürlich Geschmackssache. Dem einen gefällt dies, dem anderen das. – Und was gefällt Gott? Nicht hinsichtlich des Essens und Trinkens, sondern in unserem Leben? - Gott spricht “Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, …, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?“ Was bedeutet, dass Gott etwas gefällt? Im Alten Testament beinhaltet das Doppelwort „Gefallen haben“ zweierlei. Es weist einmal auf eine Herzensregung Gottes. Es besagt nichts anderes als Gott freut sich. Gott ist beglückt. - Andererseits geht es um eine Willensentscheidung Gottes. Was ihm gefällt, das will er bei uns durchgesetzt wissen. Warum? Alles, was Gott von uns will, ermöglicht er uns zuvor. Er erwartet von uns nie, was wir nicht leisten könnten. Hinzu kommt: Was Gott von uns will, nutzt uns. Was Gott bei uns gefällt, dient uns. Was Gott in unserem Leben sehen will, ist die beste Variante für uns. Und was ist das? Gott legt zwei Möglichkeiten vor: Den Tod des Gottlosen und seine Umkehr. Was gefällt Gott besser? Natürlich die Umkehr. Auf diese Weise räumt Gott mit einem Vorurteil auf: Es betrifft die Gottlosen. Etliche glaubten tatsächlich, wer an Gottes Ordnungen vorbei lebt, um den ist es nicht schade.  – Doch Gottes Sicht ist völlig entgegengesetzt. „Wenn der Gottlose sich bekehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat,  ... soll er am Leben bleiben.“
Sich bekehren oder umkehren bedeutet, dass eine doppelte Kehrtwende stattfindet: Innerlich gewinnen die Gedanken Gottes, die Ordnungen Gottes und der Wille Gottes an überragender Bedeutung. Umkehr bedeutet also nach innen: Ein Mensch wird von einem Irrtum befreit: Nämlich das Glück woanders als bei Gott zu suchen.
Daraus folgt in aller Regel eine äußere Wende. Es gelingt ihm z.B. mit Menschen im Frieden zu leben, mit denen er zuvor auf Kriegsfuß stand. Er kann nachgeben, obwohl er sich eigentlich im Recht befindet. Er muss zwar weiter einer unangenehmen Krankheit Zutritt in seinem Leben gewähren, aber er braucht nun nicht mehr  beständig darüber  zu jammern. Und er hört auf, Statistiken über die Fehler seines  Ehepartners zu führen.
Aus dem Tod der Gottesferne soll das Leben in der Gottesnähe werden. Zu unterschieden ist hierbei zwischen einer ersten und grundsätzlichen Hinkehr zu Gott. Sie entspricht einem Richtungswechsel. - Und einer Umkehr, die sich mitten im Leben mit Gott ereignet und meistens nur einen Bereich des Alltags betrifft. Sie ist eher einem Spurwechsel vergleichbar. Beide Wechsel beginnen im Herzen und verändern unser Handeln.

Gott hat Gefallen an unserer Umkehr, weil sie uns und unseren Mitmenschen nutzt.
Warum sollte ich etwas anderes tun als das, was Gott gefällt und uns Menschen dient?

Autor/-in: Matthias Dreßler