01.10.2016 / Wort zum Tag

Herr, wohin sollen wir gehen?

Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.

Johannes 6,68

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Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. (Johannes 6, 68)

„Wohin des Wegs?“, könnte ich Sie heute fragen, wenn wir uns auf der Straße begegnen würden. Mit wem werden Sie heute Ihre Zeit verbringen? Wen werden Sie heute treffen? Mit wem werden Sie sich verabreden? Vor diese Entscheidung werden Sie heute gestellt.

„Wohin wollt ihr gehen?“, fragt Jesus seine Jünger. Viele Menschen hören auf die Rede von Jesus. Zuvor hat er 5000 Menschen mit Broten und Fischen gespeist. Jetzt erzählt er vom Brot des Lebens, von einem Brot, das vom Himmel kommt. Er lädt die Menschen ein, umzukehren und an ihn zu glauben. Das geht manchen zu weit. Sie empfinden seine Rede als „hart“. Diesem Jesus wollen sie sich nicht anschließen. Sie kehren ihm den Rücken zu und verlassen ihn. Übrig geblieben sind zwölf Jünger. „Wollt ihr etwa auch weggehen?“, stellt Jesus seine Jünger vor die Entscheidung? Sie können frei entscheiden. Keiner zwingt sie.

Petrus ergreift das Wort. Petrus macht sich zum Sprecher für seine Freunde. „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Für Petrus ist das keine nur so aufgeworfene Frage. Von Jesus weggehen und woanders das Glück zu versuchen, diese Frage stellt sich für Petrus gar nicht. Ohne Jesus leben zu wollen, ist für Petrus unvorstellbar.

Petrus will bei Jesus bleiben, weil er „Worte des ewigen Lebens“ hat. Das ist ja schon eigenartig. Wegen der Worte von Jesus, haben ihn viele Jünger verlassen. Seine Rede sei zu hart gewesen, war die Begründung. Diese Worte seien unerträglich. Mit denen könne man nicht leben. Mit dem gleichen Argument sind die zwölf Jünger bei Jesus geblieben. Denn die Worte von Jesus sind für sie nicht unerträglich, sondern führen zum ewigen Leben.

Beide Gruppen reden von denselben Worten. So verschieden und unterschiedlich werden die gleichen Worte gehört. Das hängt davon ab, ob sich einer für diese Worte öffnet und glaubt oder ob er Jesus ablehnt. Wer sich den Worten von Jesus anvertraut und ihnen glaubt, der erfährt, dass seine Worte einem Menschen ewiges Leben geben. Das unterscheidet Petrus und die anderen Jünger von den vielen Menschen, die bloß mitgelaufen sind.

Was sind denn das für Worte, die ewiges Leben geben? Welche Worte von Jesus geben unserem Leben heute Halt und Kraft. Beispielsweise diese Worte: „Ich bin nicht gekommen, um mich bedienen zu lassen, sondern zu dienen - und zu geben mein Leben.“ „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopft an, so wird euch aufgetan.“ „Selig seid ihr, wenn ihr Frieden stiftet, dann werdet ihr Gottes Kinder heißen.“ „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und geplagt seid, ich will euch erquicken.“ „Vergebt, so wird euch vergeben.“

Sind diese Worte überholt? Nein, sie warten darauf, dass wir unser Herz für sie öffnen und uns an sie festklammern.

„Wohin des Wegs?“ Gehen Sie heute ihren Weg mit Jesus, denn er hat Worte des ewigen Lebens.

Autor/-in: Pfarrer Johannes Hruby