11.11.2021 / Wort zum Tag

Herausgefordert

Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Römer 12,2

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Ein Rat des Apostels Paulus aus dem Römerbrief, Kapitel 12, Vers 2: „Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Christen in Rom vor fast 2000 Jahren hatten das römische Weltreich mit seiner Pracht, dem römischen Recht, aber auch dem Anspruch der schillernden Götterwelt als ihre Welt kennengelernt. Nun sollen sie sonntags, aber auch alltags in Gottes Welt zuhause sein. Daran erinnert Paulus sie in seinem Brief. Und heute?

Wie gerne behaupten wir Christen oder zumindest benehmen wir uns so, als seien wir „erhaben“ über und widerstandsfähig gegenüber dem Schema bzw. den Wertevorstellungen dieser Welt. An dieser Stelle möchte ich von den Erfahrungen eines jungen Mannes erzählen. Der junge Mann schildert:

„Ich zweifelte nie, dass es einen Gott gibt, doch das Christentum schien mir mit der Zeit immer weniger Aufregendes zu bieten. Mit dem Windsurfen und dem Snowboarden war das doch etwas ganz anderes. Das war wirklich aufregend! Mich interessierte nur eines: schneller, höher, weiter, wilder, verrückter zu fahren, ob Flachwasser, im Fluss oder in der Brandung. Hauptsache, es machte Spaß und es ging ans Limit! Was Gott betraf, hatte ich immer ein ruhiges Gewissen. Im Gegensatz zu meinen Freunden, die mit ihren Alkoholexzessen und mit vielen Mädels prahlten, war ich doch ein recht guter Mensch, dachte ich.

Mit 14 Jahren hatte ich meine erste Begegnung mit Jesus Christus. Es ging schnell darum, dass Jesus mich bat, ihm mein Leben zu schenken. Ich verstand nicht alles, begriff aber eines klar, Jesus wollte mich an seine Hand nehmen und ich gab ihm das gleiche Versprechen, hatte aber noch keine Ahnung, was das wirklich für mich bedeutete. Außerdem zweifelte ich etwas, ob dieser Jesus mich wirklich zufriedener machen kann als mein begehrter Lifestyle als Surfer und Snowboarder. Hatte jedoch keine Ahnung, wozu Jesus fähig war.

Fünf Jahre später war ich in Apulien, eine Segelwoche mit völliger Flaute, da war mein Surfer-Herz so verzweifelt, dass ich anfing, für Windstärken zu beten - um Windstärke 4, bitte schön, Jesus. Und am nächsten Tag war tatsächlich so viel Wind da, Windstärke 4. Zusammen mit einem Freund knieten wir anschließend am Strand nieder und beteten um Windstärke 5. Auch das wurde Wirklichkeit! Mit einem weiteren Gebet um noch mehr Wind war schließlich so ein Sturm da, dass es uns unmöglich war, aufs Wasser zu gehen. In dieser besonderen Situation erlebte ich Jesu Wirken und gleichzeitig meine menschlichen Grenzen. Darum verwunderte es mich auch nicht, als Jesus mir kurze Zeit später einen Bibelvers vor die Füße legte: „So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein! Überlegt es euch vorher gut, ob ihr wirklich bereit seid, alles für mich aufzugeben und mir nachzufolgen.“ (Lukas 14,33)

Alles!!! Diese Worte trafen mich!! Ich wollte sein Jünger sein, aber könnte ich dafür mein Liebstes, das Surfen, aufgeben? Zögernd stand ich da, doch dann wagte ich es. Mein Surfzeug verkaufte bzw. verschenkte ich. Ich kapitulierte sozusagen vor den Worten des Herrn!

Durch diesen Glauben wurde ich frei und glücklich, wie ich es nie zuvor war. Ich habe erlebt, dass Jesus in die Mitte meines Herzens gekommen ist. Nicht um es mit Adrenalin, Fun und Action zu füllen, sondern mit IHM, dem wahren Leben, seiner Freude und seinem Frieden.“

Wo fordert Gott Sie heute heraus mit seinen Gedanken, seinem Willen?

Autor/-in: Klaudia Wolf