16.10.2019 / Wort zum Tag

Heiratsvermittlung

Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben.

1. Mose 24,56

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Es ist eine der zärtlichsten Geschichten des Alten Testamentes. Isaak, der einzige verheißene Sohn des Stammvaters Abraham, kommt ins heiratsfähige Alter. Der Vater möchte, dass er eine Braut aus seinem Heimatland Mesopotamien bekommt. In dieser Zeit war die Brautschau eine Sache der ganzen Familie. So schickt Abraham seinen treuen Vertrauten Elieser auf die Spur in die ca. 700 km entfernte Stadt Nahors. Er soll für Isaak dort eine Frau aussuchen. Eine beschwerliche Reise mit offenem Ausgang. Wie er das Mädchen Rebecca trifft und wie behutsam er seine Aufgabe angeht, das müssen Sie mal im 1. Mosebuch Kapitel 24 lesen. Schließlich ist alles klar. Rebecca ist einverstanden und auch ihre Familie stimmt zu. Das soll jetzt noch ein paar Tage gefeiert werden und man will sich auch ausgiebig von Rebecca verabschieden. Da sagt der Brautwerber Elieser: „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben“.

Dieser Satz steht nun heute  im Losungsbuch. Sicher sind Sie nicht dabei, ein junges Paar zu verkuppeln, diese Zeiten sind ja Gott sei dank vorbei. Aber wie ist es mit der Umsetzung von Erkenntnissen, mit dem Anpacken von Aufgaben, die Ihnen schon länger klar sind? 

Sven hatte während einer Freizeit den Eindruck, dass Jesus ihn ruft, in den hauptamtlichen Dienst zu gehen. Doch die Zweifel sind groß und er ist sehr unsicher. Seine Eltern sind total dagegen und Freunde raten ihm, nicht auf die unsichere Kirche zu setzen. Zwei Jahre kämpft Sven mit der Entscheidung und dann schreibt er an eine kirchliche Hochschule und hofft auf eine Absage, weil diese Ausbildungsstätte sehr begehrt ist und immer viel mehr Bewerber als Plätze hat. Das Wunder geschieht und Sven bekommt eine Zusage. Jetzt ist für ihn klar: Das ist Gottes Weg mit mir. Jetzt gibt es für ihn kein Zögern und kein Halten mehr. Er kündigt zum nächstmöglichen Termin im Betrieb, schreibt eine Mail an alle seine Freunde und fährt zu den Eltern, um ihnen den Entschluss mitzuteilen. Nichts kann ihn mehr aufhalten, zielstrebig geht er diesen Weg, weil er weiß, es ist Gottes Weg mit mir.

Da ist Silvia, sie hat einen Tumor an der Schulter. Er ist zwar gutartig, wie man so sagt, aber es ist nicht sicher, wie lang das so bleibt. Der Arzt rät zur Operation, aber Silvia hat nicht den Mut, sich unter das Messer zu legen. Die Beschwerden halten sich in Grenzen, aber nachts kommt oft die Angst, wenn ihr die Schmerzen den Schlaf rauben. Sie ist sich so unsicher, dass sie nur noch an die Operation und ihre Angst davor denkt. Eines Morgens liest sie die Worte Jesu im Losungsbuch: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ Das ändert ihre Situation. Es ist wie ein Schubs von Gott: „Los, lass dich operieren!“ Mutig geht sie ins Krankenhaus und möchte so schnell als möglich von diesem Tumor befreit werden.

Auch wenn Sie heute nicht auf Kuppeltour wie Elieser sind, auch wenn Ihre Berufsentscheidung längst gelaufen ist und eine Operation hoffentlich nicht anliegt: Ich wünsche Ihnen für alles, was heute vor Ihnen steht, die Entschlusskraft Zweifel und Bedenken hinter sich zu lassen, um Gottes Weg zu folgen.

Autor/-in: Albrecht Kaul