10.05.2013 / Wort zum Tag

Hebräer 11,3

Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.

Hebräer 11,3

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Ich stehe auf einer Wiese mit vielen blühenden Blumen – eine wunderbare Farbenpracht. Ich beobachte einen Sonnenaufgang oder –untergang und staune, in welchen Farben die Landschaft getaucht ist.  Nach einer Bergwanderung habe ich von einem Gipfel aus einen tollen Blick auf ein wunderschönes Bergpanorama. Ich bin fasziniert von den unterschiedlichsten Formen und Farben der  Schmetterlinge in einem Tropenhaus. Andere sind angetan von dem Blick in den Sternenhimmel am Abend – ein Leuchten, einfach toll.
Ist es da verwunderlich, daß Menschen sich fragen: wo kommt das alles her? Warum ist das so?

Dieses Fragen ist schon uralt. Menschen haben sich immer wieder Gedanken darüber gemacht, woher denn die Welt kommt, in der wir leben. Unterschiedliche Antworten sind gefunden oder auch gegeben worden. Da ist vom „Urknall“ die Rede, der am Anfang der Welt stand und dem wir unsere Welt und alles, was darinnen ist, letztlich verdanken. Andere sagen: dass es die Welt so gibt, das ist im Grunde reiner Zufall. Und alles, was entstanden ist, das ist die Folge einer ganz, ganz langen Entwicklung. Evolution. Das Stärkere und Lebensfähigere hat sich am Ende durchgesetzt.

Und dann gibt es Menschen, die sagen: „Am Anfang war doch niemand dabei, deshalb können wir auch nichts Genaues wissen. Es ist alles nur Spekulation.“ 

Wie passt aber dann das biblische Wort für heute dazu? Ist es auch nur Spekulation, wenn es dort heißt: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“?

Damit es uns bewusst ist: Das ist keine naturwissenschaftliche Aussage, sondern eine Glaubensaussage. Und wir sollten nicht meinen, dass sie deshalb weniger wert oder gar falsch ist. Wenn es am Anfang der Bibel heißt: „und Gott sprach… und es geschah…“, dann soll damit klar gemacht werden: diese Welt ist kein Zufallsprodukt, sondern sie ist da, weil Gott es so wollte. Er hat sie buchstäblich aus dem Nichts geschaffen. Woraus auch sonst? Und es soll klar gemacht werden: Diese Welt hat einen Urheber, einen Schöpfer.

Das macht mich dankbar. Denn dann lebe ich nicht nur rein zufällig, sondern ich bin von Gott gewollt. Und ebenso die Welt, in der ich lebe. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich verantwortungsbewusst mit der Welt und dem Leben umgehe.

"Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist…“. Und im Glauben erfahre ich diesen Schöpfer - Gott als ein Gegenüber.  Ich erfahre ihn als einen, der mich durch sein Wort anspricht und dem ich alles anvertrauen kann, was mich bewegt. Dem ich antworten kann. Das ist für mich etwas ganz Großes: der Schöpfer und Herr dieser Welt bleibt nicht im Verborgenen, sondern er gibt sich zu erkennen. Er will es mit uns Menschen zu tun haben.

Ich erfahre ihn als denjenigen, der mir nicht nur das Leben schenkt, sondern auch seine Liebe.  Wir brauchen nämlich nicht nur die Welt als unseren Lebensraum. Wir brauchen vor allem seine Liebe. Denn seine Liebe macht das Leben in dieser Welt lebenswert.  Und diese Liebe begegnet uns an keiner anderen Stelle eindrücklicher als in der Hingabe Jesu Christi.

Bei einer Bergwanderung kam ich einmal an einem Schild vorbei, auf dem die Worte standen: „Willst du die Allmacht Gottes sehn, dann musst du in die Berge geh‘n. Willst du die Liebe Gottes seh‘n, dann bleib‘ vor dem Kreuze Jesu steh‘n.“

Autor/-in: Pfarrer Jürgen Barth