14.01.2024 / Andacht

Hat Gottes Schirm Löcher?

Wir sind unter Gottes Schirm sicher, auch wenn wir nicht vor allem bewahrt werden. Eine Andacht.

Ist es dir schon mal passiert, dass du einen Schirm herausgeholt hast und er war kaputt? Das ist sehr unangenehm und bei mir landen solche Schirme sehr bald im Müll. Denn ein Schirm, der nicht vor dem Regen schützt, verfehlt seinen Sinn. Manchmal kommt bei mir aber die Frage auf, ob Gottes Schirm vielleicht auch leckt.

In Psalm 91 betet der Psalmbeter: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln“ (Psalm 91, 1-4).

Eine Burgwand aus Pappmaché

Das sind steile Aussagen. Gott wird mich vor Krankheiten bewahren, er wird dafür sorgen, dass Menschen, die es böse mit mir meinen, mir nicht schaden können. Wie eine starke Burgmauer wird er mich beschützen. Doch erlebe ich das wirklich? Nicht so ganz. Manchmal scheint die schützende Burgmauer eher eine dünne Pappmachéwand zu sein. Da kommt schnell die Frage auf: Warum schützt Gott nicht, wo er es doch versprochen hat?

Bereits in dem Kinderhörspiel „Unter dem Schirm“, durch das ich als kleines Mädchen zum ersten Mal mit diesem Vers in Berührung kam, wurde diese Frage gestellt. Und wenn ich ehrlich bin, fällt mir eine Antwort auf diese Frage heute sogar noch schwerer als damals als Kind. Wo ist Gott, wenn liebgewonnene Menschen krank werden und sterben? Warum erlebe ich in meinem Leben so wenig von dem Schutz Gottes?

Ich bin dabei!

Auf diese Fragen habe ich keine Antwort und ich glaube sogar, dass ich darauf nie eine Antwort finden werde. Ist Gottes Schutz dann sinnlos? Sollte ich seinen Schirm wie einen ausgedienten Regenschirm wegschmeißen? Nein, denn ich habe schon oft erfahren, dass Gott mich beschützt. Manchmal ist mir erst im Nachhinein klargeworden, dass Gott mich vor einem falschen Weg bewahrt hat. Aber nicht immer bewahrt und schützt er mich so, wie ich es mir wünsche. Dennoch gilt: Gott hält seine Versprechen – immer.

Manchmal ist mir erst im Nachhinein klargeworden, dass Gott mich vor einem falschen Weg bewahrt hat. Aber nicht immer bewahrt und schützt er mich so, wie ich es mir wünsche.


Psalm 91 ist keine Zusicherung für ein Leben ohne Krankheit und Probleme, sondern Gott verspricht hier: Egal, wie groß dein Problem, egal wie schwer deine Krankheit, ich bin dabei. Das ist mehr wert als ein Leben ohne Probleme.
 

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

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