26.02.2022 / Andacht
Guten Morgen, liebe Sorgen...
Sorgen und Ängste können Kraft rauben. Deshalb sagt Jesus: Schluss mit den Sorgen.
Morgen steht eine wichtige Prüfung an. Ich bin gut vorbereitet, kann aber nicht schlafen. Werde ich alle Fragen beantworten können? Der Professor ist dafür bekannt, schwere Klausuren zu konzipieren. Und ich weiß ‒ mit jeder Minute, die ich wachliege, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich am nächsten Tag auf meine Prüfung konzentrieren kann.
Dies war in meinem Leben glücklicherweise meist ein Einzelfall. Prüfungsangst hatte ich eher selten. Ich war fast immer gut vorbereitet und meistens stimmten am Ende auch die Ergebnisse. Schlimmer war es für mich, Referate zu halten. Schlaflose Nächte bereiteten mir auch die vielen Hausarbeiten, die ich während des Studiums schreiben musste. Oft habe ich mich nachts an den Schreibtisch gesetzt, weil mich plötzlich lähmende Angst überfiel, nicht zum Abgabetermin fertig zu werden.
Sorgt euch nicht – auch nicht um Essen und Trinken
Ähnliche Situationen kennen viele Menschen ‒ auch solche, die kein Studium abschließen mussten. Es ist normal, dass wir Menschen uns Sorgen machen. Und dieses Sorgen kann ja auch hilfreich sein. So kann die Sorge um meine Gesundheit mich motivieren, Sport zu treiben und mich gesund zu ernähren. Auch steht „sich sorgen“ in engem Zusammenhang mit Fürsorge und Nächstenliebe. Ich kann für meine Kinder, meine alte Mutter oder meinen Partner sorgen. Sich sorgen heißt nämlich auch: Mir ist jemand oder etwas nicht gleichgültig. Ist Sorgen machen dann also gut oder schlecht?
Jesus sagt seinen Jüngern dazu: „Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung.“ (Matthäus 6,25). Die Aufforderung, sich nicht zu sorgen, wiederholt Jesus in zehn Versen noch zweimal. Jesus spricht sich damit ganz klar gegen Sorgen aus, aber wieso? Essen und Trinken sind schließlich lebensnotwendig: ist es dann nicht berechtigt, sich darum zu sorgen? Doch Jesus sagt seinen Jüngern nicht: „Ihr dürft euch sorgen, aber nur um lebensnotwendige Dinge.“ Er sagt: „Sorgt euch nicht mal um lebensnotwendige Dinge.“
Doch Jesus sagt seinen Jüngern nicht: „Ihr dürft euch sorgen, aber nur um lebensnotwendige Dinge.“ Er sagt: „Sorgt euch nicht mal um lebensnotwendige Dinge.“
Gott sorgt für mich
Doch warum dieses Sorgenverbot? Zum Einen macht Jesus deutlich: Sorgen bringt nichts. Er sagt klipp und klar: „Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.“ (Matthäus 6, 27). Die Sorge darüber, ob ich meinen Arbeitsplatz behalte, die Prüfung schaffe oder diesen Monat mit dem Geld über die Runden komme, löst mein Problem nicht. Ich verliere nur Lebenszeit damit. Zeit, die ich anders besser und sinnvoller nutzen könnte.
Zum Anderen will Jesus unseren Blick mit seinen Worten geraderücken, denn die Frage des Sorgens ist auch eine Frage des Vertrauens. So verspricht Jesus seinen Jüngern: „Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.“ (Matthäus 6, 32). Jesus wertet also die Dinge, um die wir uns Sorgen machen, nicht ab. Er sagt aber: „Das sind doch nicht deine Sorgen. Lass Gott dafür sorgen!“
Jesus wertet also die Dinge, um die wir uns Sorgen machen, nicht ab. Er sagt aber: „Das sind doch nicht deine Sorgen. Lass Gott dafür sorgen!“
Ein tolles Angebot, gerade wenn man mal wieder wegen Sorgen nicht einschlafen kann. Doch wie schaffe ich es, dass dieses Denken auch mein Leben durchdringt? Diese Frage regt geradezu dazu an, sich wieder Sorgen zu machen. Aber halt, heute mal nicht!
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