25.02.2020 / Wort zum Tag

Gut vorbereitet

Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.

Hesekiel 36,11

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Ich mache keine halben Sachen – „ganz oder gar nicht“ ist mein Motto. Das gilt auch immer bei meinen Geburtstagsfeiern. In manchen Jahren habe ich meinen Geburtstag gar nicht gefeiert, in anderen dafür umso größer und pompöser. Letztes Jahr war wieder eines der Jahre, in denen ich beschlossen hatte, groß im Garten zu feiern. Dafür habe ich schon Wochen vorher ganz viele Freunde und meine Familie eingeladen. Ich habe Getränke bestellt, leckeres Essen organisiert und mich um Musik gekümmert. Dann habe ich Tische in den Garten geschleppt und wunderschön dekoriert. Alles sollte vorbereitet sein, wenn die Gäste kommen. Ich habe mir gewünscht, dass es für alle eine schöne Geburtstags-Garten-Feier wird. Jeder einzelne sollte sich wohlfühlen. Und natürlich war es mir wichtig, eine gute Gastgeberin zu sein.

Ähnlich wie ich den Garten an meinem Geburtstag für die Gäste vorbereitet habe, gibt es auch in der Bibel Geschichten, wie Gott einen speziellen Ort für Menschen ganz besonders vorbereitet. Ein Beispiel hierfür steht im Buch des Propheten Hesekiel, in Kapitel 36, Vers 11. Dort wendet sich Gott an die Berge Israels und verspricht ihnen: „Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.“ Mit diesen und noch vielen weiteren Worten bereitet Gott das Land vor, in das das Volk Israel aus dem Exil zurückkehren soll. Denn die Israeliten waren im 6. Jahrhundert vor Christus in babylonische Gefangenschaft geraten und ins Zweistromland verschleppt worden. Gott hatte ihnen jedoch versprochen, dass sie in ihre Heimat zurückkehren würden.

Und die Geschichte zeigt: Gott hat sein Versprechen gehalten. Das Volk Israel konnte in sein eigenes Land zurückkehren – so wie Gott es versprochen hatte. Und genau dafür hat Gott zuvor zu den Bergen gesprochen. Er hat das Land vorbereitet für die Menschen, die kommen würden – für sein eigenes Volk. Und dabei hat er versprochen, noch mehr Gutes zu tun als je zuvor, damit alle sehen, dass er der Herr ist. Denn an Gottes gutem Handeln erkenne ich Gott. Das ist sein Wesen: Er ist gut.

Gottes Versprechen für die Berge Israels gilt auch für mich. Denn auch  ich bin ein Teil seiner Schöpfung. So wie Gott ein Land auf seine zukünftigen Bewohner vorbereitet und Gutes verheißt, so bereitet Gott auch mich auf das vor, was kommt. Er verspricht auch mir Gutes. Gott weiß, welche Menschen, Situationen und Erlebnisse in meinem Leben auf mich warten, und er möchte mir mehr Gutes tun als je zuvor. An seinem guten Handeln erkenne ich ihn. Das ist sein Wesen: Er möchte das Beste für mich.

Ich muss ihn nicht erst anbetteln und flehen, dass er sich um mich kümmert. Nein, Gott meint es gut mit mir und er kennt meine Bedürfnisse schon lange, bevor ich sie selbst kenne. Dabei muss Gutes tun nicht unbedingt bedeuten, dass es mir äußerlich gutgeht – zum Beispiel in Form von Reichtum. Auch wenn ich in meinem Leben mit Gott unterwegs bin, erlebe ich noch schlechte Dinge – Menschen enttäuschen mich zum Beispiel, oder ich werde krank und mache mir Sorgen.

Meine äußeren Umstände sind dann nicht besonders gut. Dennoch kann ich mich auf Gottes Versprechen verlassen. Und Gott geht sogar noch einen Schritt weiter: Er verspricht auch, dass es am Ende der Welt vollkommen gut werden wird, wenn sein Reich vollendet wird. Dann wird jeder erkennen, dass Gott der Herr ist.

Seine Zusage gilt also nicht nur für ein Land und ein Volk, sondern auch für mich. Gott möchte mir bedingungslos Gutes tun, weil das zu seinem Wesen gehört und ich ihn so erkennen kann. Gott macht dabei keine halben Sachen. Er hält ein Leben in Fülle bereit.

Autor/-in: Hannah Thielmann