09.02.2022 / Wort zum Tag

Gottes weltumspannende Herrschaft

Seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und bis an die Enden der Erde.

Sacharja 9,10

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Letzte Oktoberwoche 2021. Das Integrationsdorf Arendsee im nördlichen Sachsen-Anhalt bietet schon zum 2. Mal den Austragungsort unserer beliebten Verbands-Freizeit des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes in Sachsen-Anhalt. 160 Erwachsene und Jugendliche, Großeltern und Enkelkinder, junge Familien und ein kleiner Hund sind gekommen.

Auch mein Mann und ich sind wieder mit dabei. Wir freuen uns auf vier unbeschwerte Tage mit alten und neuen Bekannten, mit Bibellesen, Singen, Erzählen, gutem Essen und herrlicher Natur.

Schon einige Wochen vorher wird die Runde der hauptamtlichen Mitarbeiter und denkbarer Akteure durch unterschiedliche Krankheiten erschüttert. Immer wieder muss unser Inspektor mit seiner Crew das Programm anpassen, neue Mitarbeitende suchen und seine Leute bei Laune halten.

Dann geht es endlich los. „Wenn diese Zeit so angefochten ist“, so die einhellige Meinung der Standhaften, „dann muss sie gut werden!“ Und so wird sie dann auch gut – richtig gut!

Ich stelle mir vor, wie Gott sich freut. Wenn er sieht, wie Junge und Altgewordene miteinander neue und bekannte Lieder singen. Wenn die Band gemeinsam mit einem improvisierten Posaunenchor „Herz und Herz vereint zusammen, such in Gottes Herzen Ruh“ musizieren. Wenn der EC-Referent Konsti als Bauchredner mit seiner Handpuppe Klara das Kinderprogramm belebt. Und wenn morgens um sieben die Teens zum Worship, Lobpreis erscheinen, während in anderen Runden um diese Uhrzeit gebetet und die Bibel gelesen wird.

So einen kleinen Ort hat Sacharja sicher nicht gemeint, als er den folgenden weltumspannenden und prophetischen Satz sagt:

„Seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und bis an die Enden der Erde.“ Und doch fällt er mir ein, als ich über unsere Freizeit nachdenke.

Hier geht seine Herrschaft zwar nicht von einem Ende der Erde bis zum anderen, aber dafür von einem Ende Sachsen-Anhalts bis zum anderen. Und auch hier spüren wir die Herrschaft Gottes zum Greifen nah, die doch gerade in unserem Landesteil so oft verborgen scheint.

Der o.g. Vers aus dem Sacharja-Buch ist aus einem Abschnitt, der die Überschrift: „Der Friedefürst“ trägt. Er beschreibt prophetisch den Einzug von Jesus in Jerusalem.

Auf Gottes nicht endende und sichtbare Herrschaft warten wir noch. Viel zu sehr wünsche ich mir, dass sie bald anbricht und dem Elend der Welt ein Ende bereitet. Aber bis dahin, so scheint es jedenfalls, müssen wir uns noch gedulden. Wie die Menschen eben, die auch zur damaligen Zeit schon gewartet haben.

Unsere Freizeit in Arendsee ist für mich ein Zeichen der spürbaren Gegenwart Gottes. Alle menschlichen Widrigkeiten bringt er ins Lot und macht etwas Wunderbares daraus. Selbst wenn der Teufel Interesse hat, alles durcheinander zu bringen. Gottes ordnende und segnende Hand bleibt im Geschehen. Was haben wir doch für einen wunderbaren Gott!

Das macht mir Mut, dem Wort aus dem alten Sacharjabuch neu zu trauen und damit zu rechnen, dass unser Gott sowohl weltumspannend, als auch punktuell unterwegs ist, um seine Leute auf Sein Kommen vorzubereiten.

Autor/-in: Silke Stattaus