09.07.2024 / Wort zum Tag

Gottes Segen - nachgedacht

Gott sei uns gnädig und segne uns.

Psalm 67,2

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

„Gottes Segen zum Geburtstag!“ Das ist mir so oft gewünscht worden, und ich selbst habe es oft anderen gewünscht. Richtig so, denn Gottes Segen ist das Beste, was ich für mich selbst und für andere wünschen kann. Als ich die heutige Losung der Herrnhuter Brüdergemeine: „Gott sei uns gnädig und segne uns“ im Psalm 67,2 las, kamen mir allerdings drei Fragen in den Sinn: Wofür bete ich da eigentlich genau? Wozu? Und wie bekomme ich den Segen Gottes?

Gottes Segen sind die guten Gaben, die Gott mir gibt, Dinge, die mein Leben bereichern und schön machen. Das kann Gesundheit, gute Versorgung, Bewahrung, Sicherheit, harmonische Beziehungen und auch gutes Gelingen bedeuten. Doch der Segen Gottes sieht nicht immer nur so aus. Manchmal bekomme ich nicht, was ich denke, dass es gut für mich ist, sondern das, was Gott denkt, dass ich gerade brauche. Und oft führt mich Gott nicht dahin, wo ich sein möchte, sondern dorthin, wo ich sein soll. Das mag mir nicht immer gefallen, aber auch das ist Gottes Segen, wofür ich sehr dankbar sein möchte. Weil Gott mir wichtige Dinge beibringt, oder weil er eingreift und meinen Kurs korrigiert.

In der Bibel sehe ich auch eine andere Art von Gottes Segen. Den „geistlichen“ Segen. Für die, die an Gott glauben, und ihr Leben als Nachfolger Jesu leben wollen, hat dieser Segen einen besonders hohen Wert. Gott segnet mich mit seiner Vergebung, weil Jesus für meine Schuld gestorben ist. Mit seiner Liebe, Fürsorge und der Perspektive des ewigen Lebens, die mir Hoffnung und Gelassenheit gibt. Gott segnet mich mit seinem Frieden, der mein Herz vorm Verzagen beschützt. Er segnet mich mit seinem Geist, der in mir wirkt, mich stärkt, motiviert, formt, und mir hilft zu verstehen, wie ich ein Leben im Gehorsam und unter der Leitung Gottes leben kann. Wertvolle Dinge!

Ob Gott mich nun mit Dingen segnet, die mit meinem menschlichen Leben zu tun haben, oder mit geistlichen Dingen, die mit meinem Leben als Nachfolgerin Jesu zu tun haben, für mich ist die Frage: Wozu? Was mache ich mit diesem Segen? Immer wieder ist mir beim Lesen in der Bibel aufgefallen, dass mein Blick von mir selbst weggenommen wird, und auf die anderen Menschen gelenkt wird. Nicht ich stehe im Mittelpunkt, sondern natürlich Gott an erster Stelle, aber dann auch mein Nächster. Gott gibt mir vieles. Das kann ich selbst genießen, aber ich sollte es auch dazu verwenden, um anderen Menschen Gutes zu tun. Ob das materielle Dinge sind, oder Gaben und Fähigkeiten, ob ich einfach jemandem helfe und von dem weitergebe, was Gott mir gibt, ob ich Trost, Mut, und manchmal auch einen Weg zeigen kann, all das ist der Segen Gottes, der durch mich auf andere überfließt. Gott segnet mich und macht mich zum Segen für andere.

Und wie bekomme ich den Segen Gottes? Ist er ein Geschenk, oder muss ich was dafür tun? Gottes Segen, materieller oder geistlicher, ist ein Geschenk, denn ich kann niemals die Güte verdienen, die Gott in meinem Leben zeigt. Den Segen Gottes kann ich nicht verdienen, aber ich kann ihn leider blockieren. Wenn ich Gott ungehorsam bin, ihm nicht vertraue, und wenn ich Gebet, Bibellesen und Gemeinschaft mit anderen Christen vernachlässige. Das will ich aber nicht. Im Gegenteil, ich will mich für Gottes Segen öffnen, und alle Blockaden aus meinem Leben ausräumen. Denn, der Segen Gottes ist das Beste, was in meinem Leben passieren kann. Und auch wenn dieser nicht immer so aussieht, wie ich ihn gerne hätte, wird es auch mein Gebet bleiben, wie in diesem Psalm: „Gott sei uns gnädig und segne uns!“

Autor/-in: Eleni Stambke