28.09.2018 / Wort zum Tag

Gott weiß es

Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Matthäus 6,8

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Muss ich denn dann überhaupt noch beten? Ist das nicht völlig überflüssig, wenn Gott der Vater sowieso weiß, was ich brauche.

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen damit geht. Ich denke manchmal, Gott hat jetzt gerade überhaupt keine Ahnung davon, was ich brauche und wie es mir geht. Wenn er nämlich Ahnung davon hätte, müsste er doch jetzt ganz anders handeln.

Aber diese Aussage, dass Gott weiß, was ich bedarf, wirft für mich die Frage ganz neu auf: Was ist eigentlich beten? Viele Christen, ich auch, haben früher gesungen: „Beten ist Reden mit Gott und Hören...“ Das bedeutet ja, beten ist Gespräch mit Gott. Es wird an dem kurzen Vers aus der Bibel klar, beten darf auch Bitten sein, aber es ist mehr.Bitten darf also sein, ist aber nicht das Wichtigste beim Beten. Eben weil Gott ja doch sowieso schon Bescheid weiß.

Das ist ja etwas sehr Tröstliches, wenn ich zu Gott einfach nur sagen muss: „Du weißt ja, wie es um mich steht.“ Ich will es immer mehr lernen, ihm hier zu vertrauen. Ich will mir auch immer neu bewusst machen, dass er den besseren Überblick über mein Leben hat. Dass ich falsch liege, wenn ich denke, er hätte keine Ahnung.

Ich frage Sie mal ganz direkt: „Was brauchen Sie denn so im Augenblick? Was sind denn Ihre Bedürfnisse? Wie oft haben Sie Gott schon darum gebeten?“ Ich glaube, Gott der Vater freut sich, wenn wir mit unseren Bedürfnissen zu ihm kommen. Ich freue mich als Vater auf jeden Fall, wenn meine Kinder sich an mich wenden, mich um etwas bitten. Manchmal ist es dann auch so, dass ich eigentlich schon weiß, was sie jetzt brauchen. Also dürfen wir Gott ruhig mit unseren Bitten in den Ohren liegen. Aber wir dürfen auch dabei wissen, er weiß schon Bescheid.

Beten ist für mich übrigens viel mehr, als Gott nur mit meinen Bitten zu kommen. Beten ist „Reden mit Gott und Hören.“ Ich bin dann mit dem Vater im Himmel im Gespräch. Beten ist damit keine fromme Pflichterfüllung, sondern Kommunikation, also Verständigung mit Gott durch die Verwendung von Zeichen und Sprache.

Da kann ich Gott dem Vater dann auch schon einmal danken dafür, dass ich weiß, dass er mich im Blick hat.

Manchmal gibt es auch Zeiten, da kann ich nicht beten. Dann ist es ganz besonders gut zu wissen, der Vater im Himmel weiß, wie es jetzt um mich steht. Ich muss ihn nicht informieren. Es geht beim Beten nie darum, dass ich Gott informieren müsste. Ich darf mein Herz vor ihm ausschütten. Es hilft mir auch, wenn ich weiß, da ist jemand, der mich jetzt ganz genau versteht, viel besser als all die anderen, die um mich sind. Beten ist Ausdruck des Vertrauens.

Ich will so ganz im Vertrauen mit meinem Vater im Himmel verbunden sein. Ich will dabei auch immer fester darauf vertrauen lernen, dass er wirklich weiß, wie es mir geht und was ich jetzt brauche.

Ich will ihm glauben.

Autor/-in: Eberhard Adam