01.01.2023 / Wort zum Tag

Gott suchen und finden

Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Matthäus 7,8

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Nika* ist in Teheran der Hauptstadt des Iran aufgewachsen. Schon von frühester Kindheit an fragt er sich, „Wer ist Gott?“ Er fragt seine Eltern. Doch ihre Antwort hilft ihm genauso wenig, wie die Antwort des örtlichen Imans. Er will später selber islamische Theologie studieren, denn die Frage nach Gott beschäftigt ihn ständig.

Eines Tages geht er an einem Gebäude vorbei, an dem steht der Satz: „Gott ist Liebe“. Diese Aussage „Gott ist Liebe“ überrascht ihn so sehr, hat er doch nie im Koran diesen Satz gelesen oder von einem anderen gehört. Neugierig klingelt er an der Tür dieses Gebäudes. Ihm wird geöffnet und man lädt ihn zu einem Glaubenskurs ein, für Menschen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind. Er bekommt ein Neues Testament und liest es. Intensiv beschäftigt er sich weiterhin mit der Frage: Wer ist Gott? Die Geschichten und die Worte von Jesus berühren Nika sehr.

Eines Tages ist ein Gastredner bei diesem Glaubenskurs in Teheran zugegen. Er spricht über Jesus. Nika hat immer noch keine Antwort auf die Frage bekommen, wer Gott ist. Und so stellt er an diesen Redner die Frage: „Ist Jesus Gott?“ Und der Redner antwortet ganz einfach: „Ja!“

In diesem Moment - so erzählt mir Nika - hat er den gefunden, den er so lange gesucht hat. Seine Frage „Wer Gott ist?“ ist beantwortet. In Jesus hat Gott sich zu erkennen gegeben. Jesus ist Gott, deswegen hat er auch die Macht, Sünden zu vergeben und neues ewiges Leben anzubieten. Nika erkennt, dass er ohne Jesus nicht mehr leben will und lässt sich taufen. Dann muss er das Land verlassen und hat viele seiner Landsleute im Ausland zu Jesus führen dürfen.

Die Geschichte von Nika ist für mich ein Beweis von vielen, dass sich das erfüllt, was Jesus sagt und was sie in der Bibel nachlesen können:  „Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ Jesus spricht dabei im Zusammenhang von seinem Vater im Himmel. Dieser möchte angerufen, gebeten und gesucht werden. Und das Erstaunliche ist: Gott lässt sich finden. Er erhört Gebet. Er öffnet Türen und Wege, die wir uns nie ausdenken könnten.

Was das vor uns liegende Jahr mit sich bringen wird, wissen wir nicht. Es liegt wie ein unbekanntes Land vor uns. Vielleicht liegt vor Ihnen ein schwerer Weg oder sie haben den Eindruck, dass Sie in eine Sackgasse geraten sind. Das Wort von Jesus aus dem Matthäusevangelium möchte Ihnen Mut machen, alles vor Gott auszubreiten. Bittet, so wird euch gegeben. Welcher Mensch liegt Ihnen auf dem Herzen? Dann beten Sie doch dafür, dass Gott sich diesem gnädig zuwendet. Sind Sie eine nach Gott suchende Person, bitten Sie ihn, dass er sich Ihnen zu erkennen gibt, so wie er es bei Nika getan hat. Jesus wird sich denen zeigen, die ihn von ganzem Herzen suchen. Auf sein Versprechen können Sie sich verlassen.

Im Brief des Jakobus wird es sogar noch etwas schärfer ausgedrückt: Ihr empfangt nicht, weil ihr nicht bittet. Was das Gebet anbetrifft ist Dietrich Bonhoeffer für mich ein Vorbild. Er schrieb in seiner Gefängniszelle die berühmt geworden Verse. „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Diese tiefe Gewissheit, dass Gott ihn nicht im Stich lässt, darauf beruhte Bonhoeffers Glaube an Jesus Christus. Bonhoeffer bekannte: Gott erhört alle unsere Gebete, aber er erfüllt nicht alle unsere Wünsche. 

Autor/-in: Detlef Garbers