15.05.2019 / Wort zum Tag

Gott sieht es sowieso

Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

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Als Elfjähriger hab ich in der Schule eine Bibel geschenkt bekommen. Auf der letzten Seite dieser Bibel stand das Bekenntnis:

„Ich bekenne, dass ich ein Sünder bin und glaube, dass der Herr Jesus Christus für meine Sünden am Kreuz gestorben und zu meiner Rechtfertigung auferstanden ist. Ich nehme ihn jetzt an und bekenne ihn als meinen persönlichen Erretter.“

Dazu konnte man seinen Namen und das Datum eintragen. Das hab ich dann auch gleich gemacht. Worauf ein Klassenkamerad meinte: „Das kannst Du doch nicht machen: Du kannst doch nicht einfach zugeben, dass Du ein Sünder bist!“

Daraufhin hab ich zum Tintenkiller gegriffen und wollte Datum und Name wieder entfernen. Dabei war das Papier aber so dünn, dass sich das nicht rückstandslos entfernen ließ. Man konnte deutlich erkennen, dass da mal was gestanden hatte…

Geht Ihnen das auch so? Dass Sie sich manchmal echt schwer damit tun, Fehler zuzugeben? Dabei bekommt Gott das ja sowieso mit, wenn ich mich mal wieder nicht so verhalte, wie er sich das vorstellt. Indem ich z. B. schlecht über den Nachbarn rede.

Das nennt die Bibel Sünde. Durch Sünde wird der Unterschied zwischen Gott und mir immer größer. Eine Trennung entsteht. Doch die eigentliche Sünde besteht darin, dass ich mich mit solchem Handeln Gott widersetze.

Das Gute ist: gegen diese Trennung hat Gott längst etwas getan. In 1. Joh. 1, 9 heißt es: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“.

Um mit Gott zusammenleben zu können, brauche ich die Erkenntnis: „Weil ich ohne Gott und seine Gebote gelebt habe, bin ich ein Sünder. Und bin darauf angewiesen, dass Jesus mir diese Sünde vergibt“.

Aber auch nachdem man zu dieser Erkenntnis gekommen ist und die Sündenvergebung als Geschenk von Jesus angenommen hat: auch dann kommt es ja vor, dass man schuldig wird vor Gott:

Muss ich nach jeder neu begangenen Sünde Angst haben, dass ich dann in der Ewigkeit doch nicht mit Gott zusammen sein darf, weil da vielleicht am Ende noch Sünden übrig geblieben sind, für die ich keine Vergebung erbeten habe?

Nein! Diese Angst muss ich nicht haben.

Und diese Angst müssen Sie nicht haben!

Wem Jesus seine Sünden vergeben hat, dem ist vergeben! Jesus Christus ist für all unsere Sünden gestorben:

für die in der Vergangenheit
und auch für die, die uns noch passieren werden.
Sie müssen dieses Geschenk der Sündenvergebung nur annehmen: dann sind Sie ein Kind Gottes. Und bleiben es auch!

Als Christ bekenne ich meine Sünden, damit meine Beziehung zu Gott wieder in Ordnung kommt!

Das ist in irdischen Beziehungen ja genauso: wenn Sie Streit mit ihren Eltern haben, dann leiben Sie ja trotz des Streits auch weiterhin das Kind Ihrer Eltern. Nur ist die Beziehung nun getrübt.
Wenn Sie dann aber bei Ihren Eltern dafür um Entschuldigung bitten, was Sie falsch gemacht haben, dann bringen Sie dadurch die Beziehung von Ihrer Seite her zu Vater und Mutter wieder in Ordnung.
Trotzdem müssen Sie jetzt aber keinen neuen Antrag stellen: „Bitte lasst mich wieder euer Kind sein...“

Was die Vergebung angeht, gibt es einen großen Unterschied zwischen Mensch & Gott:

Wenn wir anderen Menschen vergeben, gelingt das manchmal nicht so gut. Man behält das, was der andere einem angetan hat, im Gedächtnis.

Es bleibt etwas zurück: ähnlich wie in der geschenkten Bibel, in der ich mit dem Tintenkiller versucht habe, meinen Namen wieder auszuradieren.

Bei Gott ist das anders. Was er vergeben hat, ist vergeben und vergessen. Corrie ten Boom hat diese wunderbare Tatsache  auf den Punkt gebracht:

„Wenn wir Gott unsere Schuld bringen, dann nimmt er sie und versenkt sie im Meer, da wo es am tiefsten ist. Und am Ufer stellt er ein Schild auf, darauf steht: ‚Angeln verboten!‘“

Autor/-in: Daniel Benne