24.03.2023 / Wort zum Tag

Gott hören

Jesus spricht: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.

Lukas 11,28

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Stellen Sie sich vor, Sie werden von einem guten Freund zu einem Familientreffen eingeladen. Sie freuen sich, seine Familie kennenzulernen. Sie hoffen auf bereichernde Gesprächspartner. Nachdem Ihnen die Tür aufgemacht wurde, hat Sie Ihr Freund vorgestellt. Sie nehmen Platz an einer großen Tafel. Die Gäste haben sich viel zu sagen. Doch mit Ihnen spricht keiner. Sie existieren für die anderen gar nicht. Keiner stellt Ihnen eine Frage oder interessiert sich für Sie. Unglücklich verlassen Sie nach kurzer Zeit diese Tischgesellschaft.

Glücklich kann sich dann einer fühlen, wenn sich ihm jemand direkt zuwendet, wenn er angesprochen wird. Wer angesprochen wird, wird eingeladen, zu hören. Wir alle dürfen uns glücklich schätzen, dass Gott zu uns reden will. Er ignoriert uns nicht. Er wendet sein Angesicht nicht ab von uns. Er schaut uns an und will mit uns ins Gespräch kommen. Wer dann auf Empfang schaltet und Gott zuhört, für den gilt: „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren“, sagt Jesus. (Lukas 11,28)

Wie kann ich auf Empfang schalten, um Gott zu hören? Der junge Samuel, der später zum Propheten berufen wurde, bekam von seinem geistlichen Vater folgenden Rat. Der kann Ihnen weiterhelfen. „Wenn du merkst, dass Gott mir dir sprechen möchte, dann öffne deine Ohren mit den Worten: ‚Rede, denn dein Knecht hört‘ (1. Sam. 3, 10). So bist du online für Gott.“

Dazu gehört, dass ich mir Zeit nehme, um auf Gott zu hören. Das geht nicht zwischen Tür und Angel. Lärm und Hektik übertönen die Stimme Gottes. Suchen Sie sich also einen stillen Ort, bevor Sie mit der täglichen Arbeit beginnen. Eine Kerze auf dem Tisch und vielleicht ein Kreuz helfen z. B., sich zu konzentrieren und zur Stille zu kommen. Gott will Sie heute ansprechen. Er redet durch sein Wort. Die Heilige Schrift ist Gottes Wort an uns Menschen. Oder nehmen Sie sich einen Bibelvers und sprechen Sie ihn laut oder leise mehrmals vor sich hin. Vielleicht lernen Sie so den Vers sogar auswendig. Dann beten Sie mit eigenen Worten, indem Sie sich auf diesen Bibelvers immer wieder beziehen.

Was haben Sie gelernt, was ist Ihnen neu aufgegangen beim Lesen, das können Sie sich merken und verinnerlichen. Wofür können Sie danken, was war gut und was macht Sie froh? Sagen Sie das doch Gott im Gebet. Gibt es etwas, das Sie bereuen und Gott bekennen möchten? Sie dürfen Gott um Vergebung bitten. Und zum Schluss der Gebetszeit bringen Sie Ihre Bitten für sich selbst und die Bitten für andere Menschen vor Gott.

Freuen Sie sich, dass Gott zu Ihnen reden will. Sie sind ihm nicht zu gering und nicht zu unbedeutend. Der Schöpfer, der das ganze Universum und auch Sie geschaffen hat, hat Ihnen etwas zu sagen. Und vergessen Sie nicht, das Gehörte zu bewahren, zu befolgen und danach zu leben. Gott gibt Ihnen die Kraft, durchzuhalten und auf seinem Weg zu bleiben.

Dieses Glück soll Sie heute begleiten, dass Gott einer ist, der sich Ihnen zuwendet, Sie ansieht und mit Ihnen Großes vorhat. „Glückselig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“

Autor/-in: Pfarrer Johannes Hruby