19.09.2019 / Wort zum Tag

Gott geht voran

Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.

2. Mose 13,21

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Neulich zeigte mir jemand, der immer wieder Abenteuer-Urlaube macht, seine „Outdoor-Ausrüstung“: Wetterfeste Kleidung, imprägnierter, warmer Schlafsack, Buschmesser und anderes mehr. „Wissen sie, was aber das allerwichtigste ist?“, fragte er mich und antwortete gleich selbst: „Man muss einen guten Führer haben, der sich auskennt und weiß, was er uns zumuten kann. Manchmal geht er mit uns schwierige Wege. Ich hätte oft lieber den breiteren und bequemeren gewählt. Aber“ – so sagte er – „der führt nicht zum Ziel“.

In dem Gotteswort für heute übernimmt Gott selbst die Führung: Der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten (2.Mose 13,21). Die Israeliten mussten - anders als wir heute – nicht darüber diskutieren, ob es sich um einen Waldbrand handelt oder nicht, sie waren ja in der Wüste, vielleicht haben sie sich an dem schönen Schauspiel erfreut, eine nette Abwechslung in der kargen Gegend. Vielleicht haben sie dabei sogar an Gott gedacht. Aber es hätte ihnen nichts genutzt, wenn sie sich nicht aufgemacht hätten und der Wolken- und Feuersäule hinterher gegangen wären. Erst als sie sich mit Gott auf den Weg machten, war ihnen geholfen. Nachfolge führt zum Ziel.

Theologische Diskussionen mögen zwar interessant sein, aber helfen mir nicht für mein Leben, gerade nicht in den schweren Zeiten meines Lebens. Ich kann Jesus für einen guten Menschen halten, aber das hilft mir nicht, wenn ich nicht die Zusage des auferstandenen Christus für mein Leben annehme. „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. So wie das Volk Israel Gott folgte, der ihm den Weg durch Wolken- und Feuersäule zeigte, und gerettet wurde, so können und sollen wir Jesus Christus nachfolgen. Erst wenn wir uns mit Jesus Christus auf den Weg machen, ist uns geholfen. Denn in ihm haben wir einen guten Führer, der weiß, was er tut und der unsere Lebenswege kennt, viel weiter als wir sie überhaupt übersehen können. Vielleicht geht er mit uns auch schwere Wege, Wege, die uns ganz und gar nicht gefallen, aber er bleibt an unserer Seite und führt uns letztlich ans Ziel.

Walter Schulz hat es so gesagt:

Gott liebt diese Welt. Feuerschein und Wolke und das heilge Zelt sagen seinem Volke: Gott ist in der Welt!

Gott liebt diese Welt. Ihre Dunkelheiten hat er selbst erhellt: im Zenit der Zeiten kam sein Sohn zur Welt!

Gott liebt diese Welt. Durch des Sohnes Sterben hat er uns bestellt zu des Reiches Erben. Gott liebt diese Welt!

Gott liebt diese Welt. In den Todesbanden keine Macht ihn hält, Christus ist erstanden: Leben für die Welt!

Autor/-in: Superintendent i. R. Rainer Kunick