04.06.2022 / Wort zum Tag

Gott führt den, der sich führen lassen will

Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.

2. Mose 13,21

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Es war einmal. Keine Angst, jetzt kommt kein Märchen, sondern eine wahre Begebenheit. Es war einmal, als das Volk Israel aus Ägypten ausgewandert ist, da hat Gott selbst sie geführt mit einer Wolke und mit Feuer. Im 2. Buch Mose, Kap.13, Vers 21 wird das beschrieben: „Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.“

Ich muss mal ganz ehrlich sagen: man muss schon sehr überzeugt sein von der Größe und Allmacht Gottes, wenn man das für möglich hält. Am helllichten Tag eine Wolke, das kenn ich, aber eine Wolke die nicht vorbeizieht, sondern vor mir herzieht und mir den Weg zeigt, das kenn ich nicht. Von der Feuersäule nachts ganz zu schweigen. Es klingt wie ein Märchen, es ist aber keins. Wer den einzig wahren lebendigen Gott durch Jesus kennengelernt hat weiß, dass es kein Märchen ist.

Wolke und Feuer sind Zeichen, dass Gott da ist. In der Bibel kommt Beides immer wieder vor. Ich denke daran, als Gott mit Mose in einem brennenden Dornbusch redete und der Busch nicht verbrannte. Zeichen, dass Gott wirklich da ist. Oder ich denke daran, dass Jesus in einer Wolke aufgefahren ist in den Himmel und er in einer Wolke wieder kommen wird auf die Erde. Zeichen, dass Gott wirklich da ist.

Ein bisschen beneide ich das Volk Israel, es scheint so einfach mit Wolke und Feuer geführt zu werden. Ich wünschte es für uns Christen in unserer Zeit.

Wenn ich dann aber sehe, dass die Israeliten auch nicht besser waren, sie trotz dieser Wunder ihre eigenen Wege gegangen sind, dann weiß ich nicht mehr so richtig, ob ich mir die Wolke und die Feuersäule wünschen soll.

Haben wir es heute nicht besser? Wir haben die Bibel als Weisheit und Wegweiser für unseren Alltag. Wir haben Menschen, die auch den heiligen Geist Gottes haben, mit denen wir uns austauschen können, gemeinsam beten können. Wir haben die Zusage, dass Gott uns führen will, z. B. Ps.32,8 „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten.“

Und wir haben die Zusage von Gottes Gegenwart: Jes.41,10 „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“.

Ich gönne den Israeliten die Wolken und die Feuersäule, ich freue mich aber, dass Gott uns nahe ist durch seinen Heiligen Geist und das immer und überall.

Autor/-in: Hartmut Gießler