26.01.2019 / Wort zum Tag

Gott erfüllt seine Verheißungen

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass die Stadt für den HERRN wieder gebaut werden wird.

Jeremia 31,38

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Es waren schwere Zeiten für den Prophet Jeremia und das Volk Israel. Wegen fortgesetzten Götzendienstes und der Missachtung der Warnungen durch den Propheten handelte Gott. Er benutzte die Assyrer und Babylonier, um die oftmals angekündigte Strafe an seinem Volk zu vollziehen. Schließlich wurde auch Jerusalem von den Feinden eingenommen.

Ein großer Teil des Volkes Israel war ins Exil verschleppt worden. Jeremia war im zerstörten Jerusalem zurückgeblieben und richtete weiter die Botschaft Gottes aus. Seit vielen Jahren hatte er im Auftrag Gottes gewarnt, ermahnt und zur Umkehr aufgefordert. Es war alles erfolglos geblieben. Jetzt war das Jammern und Klagen bei den weggeführten und den zurückgebliebenen Israeliten groß. Gott hatte seine Verheißung des Gerichtes wahr gemacht. Vielleicht hatte das Volk gedacht, dass es Gott nicht so ernst meint, wie es von Jeremia verkündigt worden war. Schließlich blieben die Gerichtsandrohungen jahrelang ohne erkennbare Folgen. Nun kam das Volk zur Erkenntnis, dass Gott es ernst meinte. Dass er zwar viel Geduld hat, aber letztlich sein Wort erfüllt. Und Jeremia bleibt weiterhin Gottes Prophet.

Aber nun, nach vielen Jahren der Gerichtsbotschaften, bekommt seine Verkündigung einen anderen Klang. Mitten hinein in das Elend des Volkes Israel spricht er im Auftrag Gottes von Neuanfang und Wiederaufbau. In Jeremia 31, 38 steht der Losungsvers des heutigen Tages: „ Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass die Stadt für den HERRN wieder gebaut werden wird.“

Das ist ja kaum zu glauben: Jerusalem soll wieder aufgebaut werden? Wie soll das gehen? Alle guten Leute, Handwerker, Ingenieure, Manager sind im Exil. Die Zurückgebliebenen sind schwach und hilflos! Was soll da das Gerede des Propheten von Wiederaufbau?

Lange Zeit hatte das Volk Israel nicht vom Götzendienst abgelassen, weil es die Verheißungen des göttlichen Gerichts nicht glaubte. Nun, mitten im Elend, kommt eine Mut machende Verheißung: Jerusalem soll für den Herrn wieder aufgebaut werden. So wie damals bei den Gerichtsverheißungen gibt Gott auch jetzt kein Datum an, wann es zur Erfüllung kommen wird. Der Verlauf der Geschichte zeigt aber, dass auch diese Prophezeiung des Jeremia in Erfüllung ging. Allerdings hat es 70 Jahre gedauert, bis Gott die Weichen dazu stellte. Durch Esra und Nehemia kam es zum Wiederaufbau der Stadt Jerusalem und des Tempels. Und als dieser Wiederaufbau fertig war, kam es zu einem großen Buß- und Bettag. Das Volk bekannte seine Schuld, dankte Gott für seine Güte und Treue und versprach ihm, seinen Geboten zu folgen.

Gott hat weiterhin zu seinem Volk gehalten und schließlich den verheißenen Messias, Jesus Christus, gesandt. Leider wurde er von den meisten Israeliten nicht als der Sohn Gottes anerkannt. Wir blicken heute auf all diese Ereignisse zurück. Wir können an der Geschichte des Volkes Gottes und der Gemeinde Jesu erkennen, dass Gott treu ist und alle seine Verheißungen erfüllt. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass es in der Bibel noch einige wenige Verheißungen gibt, die nicht erfüllt sind. So z.B., dass Jesus Christus als Richter und König wiederkommen wird. Die Gemeinde Jesu wartet darauf schon über 1900 Jahre. Aber sollte es deswegen nicht eintreffen? Wohl dem, der sein Leben so ausrichtet, dass er dem wiederkommenden Herrn freudig begegnen kann.

Autor/-in: Bernhard Scharrer