02.10.2015 / Porträt

Getäuscht

Mit der Hochzeit beginnt für Laila aus Algerien ein Alptraum

Vor kurzem meldete sich Laila* aus Algerien bei einer Mitarbeiterin von TWR. Sarah* arbeitet im Nahen Osten für den internationalen Radiopartner von ERF Medien. Am Telefon erzählte Laila Sarah ihre Geschichte: Laila stammt aus einem christlichen Elternhaus. Als sie sich in Mourad* verliebte, erklärte sie ihm, dass sie keinen Nichtchristen heiraten könne. Mourad schien aber sehr interessiert an ihrem Glauben. Eines Tages sagte er, er sei jetzt auch Christ. Nicht lange danach heirateten sie.

 Zur Sklavin degradiert

Noch in derselben Woche wurde Lailas Leben zum Albtraum. Mourad war wie verwandelt. Er zwang sie, ihren Kopf zu verhüllen und nach islamischen Regeln zu leben. Außerdem fing er an, sie regelmäßig zu schlagen. Der jungen Frau ging mit Schrecken auf, dass ihr Mann sie getäuscht hatte: Mourad war niemals zum Christentum konvertiert. Als Laila ihn darauf ansprach, lachte er und erwiderte: „Ich habe nur getan, was nötig war, um dich zu bekommen. Wenn du angenommen hast, dass ich mich zu deiner Religion bekehrt hätte, bist du dumm! Jetzt bist du in meiner Hand.“

Mourad zwang Laila, mit ihm zu seiner Familie zu ziehen. Seitdem führt die junge Frau das Leben einer Familiensklavin. Laila muss sich um den gesamten Haushalt der Großfamilie kümmern und noch dazu Mourads betagte Eltern pflegen. Sie darf nicht aus dem Haus gehen, in die Kirche schon gar nicht. Noch nicht einmal ihre Familie oder ihre Freunde darf sie sehen.

 Ein neuer Funken Hoffnung

 Als Mourad eines Nachts arbeiten musste, spielte Laila mit dem Knopf am Radiogerät. „Da stieß sie auf unsere kabylische Sendung Frauen mit Hoffnung“, so TWR-Mitarbeiterin Sarah. „In den Sendungen vermitteln wir, dass Frauen für Gott wertvoll sind und er sie liebt.“ Laila fühlte sich, als ob die Sendung direkt zu ihr spräche. Auf einmal hatte sie wieder einen Funken Hoffnung für ihr Leben. Heimlich begann sie, auch andere TWR-Sendungen zu hören. Eines Tages rief sie bei TWR an und konnte mit Sarah über ihre Situation sprechen: „Ich habe sie am Telefon ermutigt. Laila bereut es sehr, dass sie auf Mourad hereingefallen ist. Ihre Freunde und ihre Familie hatten sie vor diesem Mann gewarnt. Aber Laila war so verliebt, dass sie alle Warnungen in den Wind schlug.“

Zurzeit hat Laila keine Möglichkeit, ihre Situation zu verändern. Wenn ihr Mann herausfindet, dass sie Kontakt mit TWR aufgenommen hat, bekommt sie große Schwierigkeiten. Deswegen beten die Kollegen von TWR, dass Gott eingreift und dieser verzweifelten Frau in ihrer Not hilft. „Am liebsten würden wir in ihr Haus stürmen und sie befreien“, berichtet Sarah. „Doch das ist leider ist nicht so einfach. Zumindest können wir ihr am Telefon zuhören, sie ermutigen und für sie beten.“ Der Kontakt mit anderen Christen tue Laila sehr gut, so die besorgten Mitarbeiter.

Laila ist nicht die erste Person, die zufällig auf die TWR-Radiosendungen gestoßen ist: „Wir beten, dass noch viele weitere notleidende Frauen auf unser Programm „Frauen mit Hoffnung“ aufmerksam werden und dadurch Hoffnung und Trost für ihr Leben finden“, sagt Sarah.

*Namen geändert.

Autor/-in: Theresa Folger