22.12.2023 / Wort zum Tag

Gehorsam aus Liebe

Werdet ihr der Stimme des HERRN nicht gehorchen, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter.

1. Samuel 12,15

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„Immer muss ich gehorchen! Wann kann ich einmal machen, was ich will? Nur einmal!“ Voller trotziger Verzweiflung sitzt der kleine Ingo vor seiner Mutter. Um seinem Wort Nachdruck zu verleihen, hebt er seine Hand mit einem kleinen Holzklotz drohend gegen seine Mutter.

So sind wir. Von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter bedrohen wir uns gegenseitig. Ein Leben lang kommen wir aus den Spannungen zwischen Gehorsam, Freiheitsdrang und Ungehorsam nicht heraus.

Seit dem Sündenfall beklagt Gott den Ungehorsam der Menschen und besonders den seines geliebten Volkes. In der Bibel ist das ein Dauerthema.

Ein Beispiel unter vielen finden wir dazu im ersten Buch Samuel Kapitel 12 Vers 15. Da heißt es: „Werdet ihr der Stimme des Herrn nicht gehorchen, so wird die Hand des Herrn gegen euch sein wie gegen eure Väter.“

Die Hand, die Gott schützend über sein Volk gehalten hat, wendet sich gegen das ungehorsame Volk. „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ So lautet bei uns ein Sprichwort. Ungehorsam hat Folgen im Kinderzimmer, am Arbeitsplatz und auch damals wie heute im Volk Gottes.

Natürlich wissen wir, dass gewisse Regeln und Ordnungen in einer Gesellschaft zu einem friedlichen Zusammenleben notwendig sind. Aber wir haben unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben in Volk und Familie. Wenn gemeinsam keine Regelung gefunden wird, gibt es Streit und Krieg ohne Ende. So hat Gott seine Gebote gegeben, um ein friedliches Zusammenleben der Menschen auf dieser Erde möglich zu machen. Den Meisten sollte dies einsichtig sein.

Jedoch sind unsere Bedürfnisse nach Selbstbestimmung und Freiheit oft stärker als unsere Vernunft. Wir wollen nicht, dass irgendjemand über unser Leben verfügt und uns beherrscht. Wer hat das Recht, uns mit Gesetzen und Regeln in Schranken zu weisen und unsere Freiheit einzuschränken? Letztlich niemand!

Es gibt eine Ausnahme. Gott ist derjenige, der uns das Leben gegeben hat und der nichts so sehr liebt, wie uns Menschen. Bevor wir unseren ersten Schrei taten, war er in seiner Liebe zu uns schon da. Seine Lebensregeln für uns sind die Liebesregeln Gottes, die unser gemeinsames Leben schützen und Frieden untereinander schaffen können.

So vernünftig das klingt, so schwer ist es zu leben. In den sechziger Jahren sangen wir in unseren christlichen Jugendveranstaltungen aus tiefster Überzeugung: „Gott gehorchen macht frei! Du, das ist aber schwer, denn wir fürchten uns sehr vor Menschen und Welt. Du wirst erst frei sein, erst richtig frei sein, ja, du wirst frei sein, hörst du auf Gott!“

Das ist die Lösung, die schon im Paradies für Adam und Eva galt. Immer wieder hat Gott sein Volk daran erinnert. Durch sein Wort tut er das heute noch. Hören wir auf die Stimme des Gottes, der uns liebt. Dann wird seine Hand nicht gegen uns sein, sondern er wird sie schützend und segnend über uns halten. Auch heute!

Autor/-in: Pastor Burghard Affeld