23.08.2023 / Wort zum Tag

Gedenke! Erinnere dich!

Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat.

Jesaja 63,7

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Immer wieder will ich zurückdenken. Immer wieder mich erinnern. Da war so viel Gutes in meinem Leben. So viel Bewahrung. So viel Segen.

Jeder Geburtstag kann so ein Erinnerungsfest sein. Jeder Hochzeitstag. Jedes Jubiläum. Überhaupt jeder Festtag. Festtage sind ja immer Erinnerungstage. Die großen Wallfahrtsfeste des Volkes Israel sind das. Die Feste des Kirchenjahres sind es. Und unsere privaten Feste auch.

Gedenke! Erinnere dich!

Ich bin der Herr dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat. Ich habe dein Wandern durch die große Wüste auf mein Herz genommen. Ich habe dir Jesus geschickt. Ich habe ihn am Kreuz für dein gottfernes Leben verbluten lassen. Ich habe ihn von den Toten auferweckt und zurück geholt in meine Welt, die für deine Augen unsichtbar ist. Ich habe dir den Heiligen Geist geschenkt. Den Tröster, den Helfer. Ich war immer bei dir, und ich werde immer bei dir bleiben bis ans Ende der Welt, bis ans Ende deiner Tage hier auf dieser Erde. Denn ich habe dich geliebt, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein - und du bleibst es in alle Ewigkeit.

Gedenke! Erinnere dich!

Auch an die Jahreszeiten deines Lebens. An deine Kinderzeit. Deine Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten. An deine ersten Freundinnen und Freunde, an deine Lehrer. An alles, was du bei ihnen gelernt hast. An ihre Liebe. Dass sie dich gefordert und gefördert haben, so gut es ihnen möglich war. Denk an deine erste Begegnung mit mir, deinem Gott. An deine ersten Schritte mit mir. An die kleinen und großen Wunder, die du erlebt hast. An alle Bewahrungen. Denk an die Stationen deines Berufslebens. An alles, was dir gelungen ist. Denk an alle Reisen, die du unternommen hast. An die Menschen, die ich dir als Begleiter geschenkt habe. Und denk jetzt ans Älterwerden und Loslassen und Freiwerden.

Gedenke! Erinnere dich! Danke! Bete! Sing! Einen alten Choral vielleicht:

„Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte.
Bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte.
Bis hierher hat er mich Geleit’, bis hierher hat er mich erfreut, bis hierher mir geholfen.“

Dankbare Erinnerungen sind ein gutes Mittel gegen Zweifel und Verzweiflung. Gott war immer da. Er ist auch jetzt da. Und er wird morgen da sein.

Zugegeben: Manchmal habe ich Angst. Manchmal mache ich mir Sorgen. Wie geht’s weiter mit mir, mit meiner Familie, mit meinen Freunden, mit dieser chaotischen Welt. Aber oft fällt mir dann ein Satz ein, den Sarah Young einmal aufgeschrieben hat:

Angst vor der Zukunft hast du immer dann, wenn du dir diese Zukunft ohne Jesus vorstellst.

Aber das müssen wir ja nicht. Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, ist immer noch der, der das Universum aus dem Nichts geschaffen hat. Er ist nicht alt und gebrechlich und müde und einfallslos geworden. Seine Gnade ist jeden Morgen neu, und seine Liebe und seine Energie und seine Kreativität sind es auch.

Ich will gedenken. Ich will mich erinnern. Und dann diesen Tag zuversichtlich und hoffnungsvoll unter die Füße nehmen. Und diese Zuversicht und diese Hoffnung in meine Umgebung tragen. Und beten, dass der eine oder andere, der sich in seiner Angst verkrochen hat, aufatmet und neuen Lebensmut gewinnt.

Das Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine für diesen Tag aus dem Buch des Propheten Jesaja wird mich begleiten:

„Ich will der Gnade des Herrn gedenken und der Ruhmestaten des Herrn in allem, was uns der Herr getan hat.“

Autor/-in: Jürgen Werth