19.12.2015 / Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Kehrt um zum HERRN, von welchem ihr so sehr abgewichen seid!

Jesaja 31,6

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Bei Fulbert Steffensky las ich  den Satz: „Kürzeste Definition von Religion: Unterbre-chung.“

Die meisten von uns lassen sich nicht gern unterbrechen. Wenn wir an etwas „dran“ sind, eine Aufgabe fertig bekommen wollen, dann ist jede Unterbrechung lästig.

„Umkehr“ bedeutet, ich lasse mich unterbrechen. Ich halte inne, bleibe stehen, höre auf mit dem, was ich gerade tue.

Religion, Glaube an Gott, unterbricht unseren Alltag.

 Es werden uns z. B. Fragen gestellt, die wir selber nicht stellen würden.

 Wir bekommen  eine andere Sicht der Dinge gezeigt.

Wir werden eingeladen, die Welt und unser Leben aus Gottes Blickwinkel zu sehen.

Wenn wir uns unterbrechen lassen wird es uns möglich, entspannt neu zu denken. „Werden wie die Kinder“ – sagt Jesus einmal. Kinder können ganz unbedarft und unbeschwert sein. Können scheinbar naiv Fragen stellen. Und stellen uns Erwachsene  oft in Frage in dem, was wir tun oder wie wir es tun.

Umkehr, oder „Unterbrechung“, wird so zur Voraussetzung dafür, „ins Himmelreich zu kommen.“ Wenn wir nicht anfangen, neu zu denken und dann auch neu zu handeln, rennen wir stur und blind weiter wie bisher.

„Kehrt um zum Herrn, von welchem ihr so sehr abgewichen seid!“ Diesen Aufruf zur Umkehr musste der Prophet Jesaja dem Volk Israel vor vielen Jahren weitergeben.

Ist der Aufruf des Jesaja nicht heute immer noch aktuell? Was bedeutet das dann für uns in unserem täglichen Leben? Was bedeutet das für die Herausforderungen, die uns in Wirtschaft und Politik gerade beschäftigen? Was bedeutet das für unser Land, wenn wir so viele Menschen aus fremden Ländern und Religionen aufnehmen sollen?

Wenn wir uns unterbrechen lassen, werden wir neu sortieren können und Gott wird uns Wege zeigen, die wir gehen können.

Autor/-in: Pfarrer Johannes Kiuntke