18.09.2015 / Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Der Gott aller Gnade, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.

1. Petrus 5,10

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Wir können unseren christlichen Glauben in Deutschland noch in Frieden und Freiheit leben. Auch wenn in unserer Gesellschaft der Wind uns Christen kräftiger entgegenweht. Auch wenn in manchen Medien andere Religionen stärker hoffiert werden als das Christentum: Verfolgung müssen wir nicht erleiden. Mit Unterstellungen, Spott und Häme müssen Christen, die nicht mit dem Strom der Mehrheitsmeinung schwimmen allerdings sehr wohl rechnen. Aber es besteht zumindest in unseren Breiten keine Gefahr für Leib und Leben.

Vielen Christen in anderen Regionen dieser Welt geht es da schon anders. Sie müssen enorme Nachteile in ihren jeweiligen Ländern hinnehmen. Millionen werden blutig und grausam verfolgt. Denken wir nur an die Situation im Machtbereich des so genannten "Islamischen Staats", IS: Da werden Gotteshäuser niedergebrannt. Christen werden um ihr Hab und Gut, und oft genug auch brutal um ihr Leben gebracht. Aber auch in anderen islamischen Staaten, in Nordkorea und anderswo werden Christen verfolgt. Sie werden in Straflager gesteckt und oft grausam gequält.

Zu allen Zeiten haben Menschen um Christi willen gelitten. Von Anfang an waren Christenverfolgungen an der Tagesordnung. Die schlimmen Verfolgungen durch römische Kaiser haben einen hohen Blutzoll gefordert. Christen wurden ermordet, weil sie sich weigerten, dem Kaiser zu opfern. Sie hielten fest am Bekenntnis zu Jesus Christus. Zu allen Zeiten war das Evangelium eine Herausforderung. Es stieß auf Widerspruch. Und immer waren Menschen bereit, um Christi willen zu leiden.

„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“ Dieses geflügelte Wort drückt die tiefe Wahrheit aus, dass auch die Pforten der Hölle die Gemeinde Jesu nicht überwinden können. Gerade, wenn die Gemeinde Verfolgt wurde, ist sie gewachsen. Viele Christen sind ihrer Berufung treu geblieben. Sie haben am Bekenntnis zu Jesus festgehalten, trotz aller Widerstände und Angriffe. Das Wissen um die Gegenwart des Auferstandenen und die Hoffnung auf die ewige Herrlichkeit gab ihnen die Kraft an Jesus Christus festzuhalten. Gottes Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig. Das zeigt sich immer wieder.

Da wird wahr, was im 1. Petrusbrief steht: „Der Gott aller Gnade der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.“ Der 1. Petrusbrief ist ein Trost- und Mahnschreiben für verfolgte Christen. Gerade in den beiden letzten Kapiteln dieses Briefes kommen die Leiden der verfolgten Gemeinden als ein Leiden mit Christus in den Blick. Alles Leiden ist begrenzt. Der gnädige Gott rüstet die Seinen aus mit Glaubensmut und Bekennermut.

Ich will dankbar sein, dass Gott zu seinem Wort steht. Ich wünsche Ihnen einen gelingenden Tag. Haben sie den Mut, sich zu Jesus zu bekennen, auch wenn sie dafür leiden müssen. Er sagt: „Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.“ Vertrauen Sie der Zusagen aus dem 1. Petrusbrief.

Autor/-in: Dekan Michael Wehrwein