24.08.2015 / Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

Johannes 1,9

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Es ist Sommerzeit. In den Sommermonaten nehmen viele Menschen ihre Urlaubstage, und bei mir verbindet sich das Wort Urlaub auch mit guter Urlaubslektüre. Endlich Zeit, einen Roman, einen neuen Krimi oder einfach Geschichten zu lesen. Und dabei fällt mir auf: Entscheidend ist der Anfang eines Buches.  Die Personen werden genannt, die für die folgende Geschichte entscheidend sind;  Ich höre  das erste Mal von der Sache, um die es geht. Und schließlich: Der Anfang einer Geschichte weckt – hoffentlich – mein Interesse, dass ich wissen will, was folgt. Der Anfang des Buches ist für mich wichtig. Das ist übrigens bei den biblischen Büchern genauso. Das Bibelwort für heute steht in den ersten Versen des Johannesevangeliums. Im ersten Kapitel im neunten Vers lesen wir: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“

Das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet. Die Rede vom Licht und dem Erleuchten klingt in unseren Ohren fast poetisch, und tatsächlich beginnt der Evangelist das Johannesevangelium hier mit einem Loblied, einem Loblied auf Gott, der Mensch geworden und in diese Welt gekommen ist. Und in diesem Lied am Anfang des Evangeliums, da wird gleich das Entscheidende gesagt: nämlich dass Jesus Christus das wahre Licht ist, dass er in unsere Welt gekommen ist und dass er alle Menschen erleuchten will. Darum geht es. Akteur und Sache sind genannt. – Doch was bedeutet das?

Jesus Christus ist als Licht in die Welt gekommen. Etwas später im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus selbst von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12) Wenn Jesus das sagt, dann bedeutet das nichts anderes, als dass er von sich selbst sagt: Ich bin Gottes Sohn.

Licht ist das Gegenteil von Finsternis. Wo Licht ist, da ist alles hell und klar; nichts ist finster und dunkel. Und so vollkommen hell kann kein Mensch sein, sondern nur Gott. Jesus Christus ist das wahre Licht. Mehr noch: „das Licht, das alle Menschen erleuchtet“. Denn Jesus kommt als Licht in diese Welt hinein. Er wird Mensch und begegnet Menschen und begegnet uns. Und wo Jesus einem Menschen begegnet, da verändert sich etwas. Da wird etwas hell und auch heil.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass da, wo ich Jesus begegne, wenn ich mit ihm rede und seine Worte in der Bibel lese, dass da etwas hell wird. Oft geht mir im wahrsten Sinne ein Licht auf:  Ich erkenne  plötzlich, wie freundlich und barmherzig mir Gott begegnet. Oder  sein Licht deckt dunkle Seiten in meinem Leben auf. Und in seinem Licht verändert sich mein Leben:  Ich gewinne  neue Hoffnung in einer schwierigen Situation.  Ich erfahre , dass er mich von meiner Schuld befreit und mir neue Wege zeigt. Es wird hell und licht in mir, wo ich Jesus Christus begegne. Dafür ist Jesus Christus in die Welt gekommen, und deshalb kann ich einstimmen in das Loblied am Anfang des Johannesevangeliums. „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“

Und noch etwas: Wo mich Jesus, das Licht, verändert, da verändere auch ich die Welt. Ein Poesievers lautet: „Ein kleines Licht nur jeder, wie hell wär da die Welt.“ – So können wir heute beten: Jesus, komm mit deinem Licht in mein Leben hinein und lass mich für andere zum Licht werden.

Autor/-in: Ulrike Treusch