19.02.2014 / Wort zum Tag

Galater 1,6

"Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium,..."

Galater 1,6

Jeremia 2,21

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Da ist ein Mann unterwegs. Zu Fuß, auf Eselskarren, manchmal mit dem Schiff. Rings um das östliche Mittelmeer führt ihn sein Weg. Er sieht die großen Städte, erlebt, wie in bunten Basaren Handel getrieben wird und kommt durch kleine Dörfchen, die kaum einen richtigen Namen haben. Wo er hinkommt: er sieht die Menschen, die dort jeweils leben. Er sieht die Sehnsucht nach einem guten Leben. Er sieht die Mühe und die Lasten, die die Leute auf sich nehmen, um einer Gottheit zu gefallen, der sie gerade dienen. Das berührt sein Herz und das lässt ihn reden. Immer und immer wieder spricht er zu den Menschen. Auf Marktplätzen, in Häusern, manchmal in Synagogen. Er redet zu ihnen und spricht von der großen Liebe, mit der der wahre Gott im Himmel den Menschen begegnet. Er erzählt, wie sich Gott den Menschen zuwendet. Er macht Mut zum Leben, begründet Hoffnung und Zuversicht, das alles verbindet er mit einem Namen: Jesus. Wer Jesus hat, der hat das Leben. So einfach und klar ist seine Botschaft, dass sogar die ungebildeten Leute ihn verstehen. Viele beginnen zu glauben, dass Jesus das Heil der Welt ist und damit auch für ihr eigenes Leben. „Was muss ich tun?“ ist eine Frage, die er oft hört. Eine verständliche Frage. Eine normale Frage von normalen Menschen. „Was muss ich tun, damit ich für Gott richtig bin?“

„Nichts.“ Paulus, der Reisende in Sachen gelingendes Leben, gibt eine merkwürdige Antwort. „Nichts. Gott hat in Jesus schon alles getan, was Not-wendig ist.“ Das verstehen die Menschen nur schwer. Bis jetzt war es doch so, dass man zumindest ein anständiger Mensch sein muss. Tue recht und scheue niemand – das ist doch ein Lebensmotto, das praktikabel ist. Und wer es Gott besonders recht machen will, der muss sich mühen, mindestens jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, ordentlich Geld zu spenden und bei der Renovierung des Gemeindezentrums an allen Tagen der Baufreizeit mit dabei zu sein.

Nein, Nein, ihr versteht das ganz falsch – ich höre Paulus argumentieren, mit den Menschen ringen, sucht, sie zu überzeugen, indem er von dem bezeugt, was selbst in seinem Herzen längst Einzug gehalten hat: diese große Freude der Errettung zum ewigen Leben.

Um nichts Geringeres geht es Paulus. Menschen sollen in der Ewigkeit mit Gott leben und, wie es Jesus einmal in einem Bild ausdrückte, an einer großen festlich gedeckten Tafel sitzen und feiern.

Natürlich - so meine ich Paulus sagen zu hören - ist es gut, sonntags in der Gemeinde Gottesdienst zu feiern. Na klar! Wenn du nicht bei der Baufreizeit mitmachst – wer soll bitteschön dann die Wände streichen? Und ... wenn du deinen Geldbeutel nicht auftust, wie sollen dann die vielen Dinge in den christlichen Gemeinden, die so dringend notwendig sind, bezahlt werden?

Was aber die Not deines Lebens wendet, ist Jesus allein.

Auf seinen Reisen bleibt Paulus mit den Gemeinden, die entstanden sind, in Kontakt. Mal berichtet ein Bote, der sich extra auf den Weg macht und so manches Mal schreibt Paulus auch einen Brief. Das passiert häufig dann, wenn es in den Gemeinden nicht ganz rund läuft und er dringend etwas klären muss. So auch in dem Brief, in dem ein Satz steht, den ich Ihnen heute mitgebe. (Galater 6,1) Paulus schreibt: „Ich wundere mich sehr über euch. Gott hat euch doch in seiner Gnade das neue Leben durch Jesus Christus geschenkt, und ihr seid so schnell bereit, ihm wieder den Rücken zu kehren. Ihr meint, einen anderen Weg zur Rettung gefunden zu haben?“

An Jesus glauben? – Na klar! Aber da ist doch noch etwas ... wir müssen doch noch, da sollten wir doch .... wäre es nicht doch nötig, dass ...

Paulus fragt zu Recht: „Meint Ihr, dass es einen anderen Weg zur Rettung gibt?“ – und findet im Satz darauf gleich selbst die Antwort: Es gibt keinen.

Autor/-in: Werner Bücklein