04.07.2023 / Wort zum Tag

Fürbitte macht andere stark

Gott ist’s aber, der uns fest macht samt euch in Christus.

2. Korinther 1,21

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Kennen Sie Menschen, die momentan krank sind oder trauern, weil sie einen lieben Menschen verloren haben? Vielleicht sind sie selbst momentan sogar davon betroffen. Ich habe in Zeiten der Krankheit und Trauer immer wieder erlebt, wie wichtig das Gebet anderer für mich und Worte des Trostes sind. Sie stärken mich, geben mir neue Kraft und Hoffnung.

Leider beobachte ich, dass in manchen Gemeinden und Gottesdiensten die, die in Not geraten sind, vergessen werden. Durch meine Aufgabe als Öffentlichkeitsreferent bin ich in vielen Gemeinden deutschlandweit zu Gast. In manchen Gemeinden erlebe ich es, dass dort keine Fürbitte mehr im Gottesdienst stattfindet. Ich hoffe, dass es in ihrer Gemeinde anders gelebt wird. In einer Gemeinde wurde während des Gottesdienstes bekanntgegeben, dass ein Gemeindemitglied um Gebet bat, weil es schwer erkrankt war. Ich erwartete nun, dass für dieses Gemeindemitglied gebetet würde, doch das geschah nicht. Es fand überhaupt kein Gebet – keine Fürbitte - für andere statt. Im ganzen Gottesdienst ging es nur um die im Raum Anwesenden.

Paulus ging mit seinen Begleitern durch eine ganz schwere Zeit hindurch. Diese Zeit der Prüfung war so heftig, dass er davon der Gemeinde in Korinth schreibt. Er berichtet, dass er und seine Begleiter beschwert waren, ihre Kräfte an die Grenzen kamen und sie am Leben verzagten. Sie hatten für sich schon beschlossen, dass sie sterben würden. Doch sie erlebten, dass sie in dieser Situation erkannten, wir müssen unser Vertrauen auf Gott setzen und nicht auf uns selber. Zugleich wusste Paulus, dass auch die Gemeinde in Korinth durch Zeiten des Leidens hindurchging und gehen würde.

Deswegen schreibt er von dem Gott allen Trostes, der uns aufhilft, stärkt und tröstet, damit auch wir andere trösten können. Das heißt Gott ist ein Gott, der einen sieht und zur Seite steht. Zusammengefasst bekannte Paulus: „Gott hilft uns, unseren Glauben an Jesus festzuhalten“. Dann fügte er in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth noch einen kleinen Satz hinzu: „Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns.“ Paulus erkennt, dass Gott die Gebete der Korinther für ihn und seine Begleiter gebraucht, um ihn zu stärken und zu helfen. Die Fürbitte der versammelten Gemeinde stärkt in schwierigen Zeiten diejenigen, für die gebetet wird.

Mit meiner Familie durfte ich für etliche Jahre in der Türkei für Jesus unterwegs sein. Die Zeit dort war nicht leicht und mit vielen Prüfungen verbunden. Eine Gemeinde in Tübingen hatte uns ausgesandt. In dieser Gemeinde war es eine gute und feste Gewohnheit, dass am ersten Sonntag im Monat Abendmahl gefeiert wurde. Während dieser Feier wurde immer für die ausgesandten Missionare der Gemeinde gebetet. Das Wissen, dass andere für mich und meine Familie beten, stärkte mich. Und auch die Christen in der Türkei haben mir immer wieder gesagt, wie es ihren Glauben an Jesus Christus stärkt, wenn sie erfahren, Christen aus anderen Ländern beten für sie.

Menschen in Not und besonders die, die nicht beim Gottesdienst dabei sein können, brauchen unsere Fürbitte. Dazu gehören Kranke und Einsame, Trauernde und besonders diejenigen, die wegen ihres Glaubens an Jesus Christus verfolgt werden. Paulus hat für die Korinther gebetet und sie für ihn. Das lässt den Glauben an Jesus Christus fest werden. Gott ist dabei derjenige, der das bewirkt; doch er bindet uns in dieses stark und fest werden mit ein. Paulus formuliert es so: Gott ist es aber, der uns fest macht samt euch in Christus.“ (2. Korinther 1,21) Wer den Zusammenhang dieses Wortes beachtet, erkennt, Gott bindet die Gemeinde und jeden einzelnen Christen in dieses stark und fest werden mit ein. Die Fürbitte ist dabei ein ganz wichtiger Baustein. So erlebte es Paulus von der Gemeinde in Korinth und ich von meiner aussendenden Gemeinde in Tübingen.

Autor/-in: Detlef Garbers