08.03.2020 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Für eine gute Streitkultur

Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst.

3. Mose 19,17

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Manchmal gärt es in mir. Wut steigt in mir auf, weil ich mich über das Verhalten eines anderen Menschen ärgere. Kann diese Person nicht erkennen wie falsch ihr Verhalten ist? Fleißig sammle ich Argumente, warum dieser Menschen nun wirklich verachtenswert ist. Meiner Wut mache ich Luft. Nun aber nicht gegenüber dem Menschen, der mich so verärgert, sondern gegenüber anderen Personen, die diesen Menschen auch kennen. Sei es auf der Arbeit, im Sportverein oder der Kirchengemeinde; das Schema ist immer gleich und auch immer gleich falsch. Anstatt miteinander zu reden und Dinge zu klären, wird der emotionale Gärprozess in Gang gesetzt.

Dabei hat Gott sehr klare Vorstellungen davon, wie Menschen in so einer Situation miteinander umgehen sollen. Die Anweisungen dafür hat er schon vor tausenden Jahren dem Volk Israel mit auf den Weg gegeben. Im dritten Buch Mose steht: "Hege keinen Hass gegenüber deinem Mitmenschen! Wenn du etwas gegen jemanden hast, dann weise ihn offen zurecht, sonst lädst du Schuld auf dich." (3. Mose 19,17)

Gottes Wort gegen Hass und Hetze. Wenn ich Probleme mit dem habe, was ein Mensch macht, dann soll ich es ihm gegenüber offen ansprechen, damit er sein Fehlverhalten korrigieren kann und ich mich nicht schuldig mache. Was das für ein falsches Verhalten sein könnte, das lassen die anderen Verse in diesem Kapitel der Bibel erahnen. Unter anderem steht dor: "Liebe deinen Nächsten." Wer also Ärger, Wut und Hass in sich verspürt, der sollte sich fragen, was Gott wohl in diesem Moment denkt?! Das könnte so manche Situation verändern und zu einer neuen Streitkultur führen.

Autor/-in: Horst Kretschi