11.01.2024 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Frommer Selbstbetrug

Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.

Offenbarung 3,17

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

„Der macht sich etwas vor.“ So oder so ähnlich urteile ich manchmal über jemanden, der meiner Ansicht nach daneben liegt mit seiner Haltung.  Aber: Liege ich damit richtig? Geht der Betreffende tatsächlich von irrigen Voraussetzungen aus, die ihn dann zu falschen Schlussfolgerungen führen?

Im letzten Buch der Bibel äußert sich Jesus über die christliche Gemeinde in Laodizea. Er sagt: Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts! Du weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß“ (Offenbarung 3, Vers 17).

In der Gemeinde zu Laodizea ist man zufrieden. Den Christen geht es gut. Im Gemeindeleben mangelt es an nichts. Allerdings stellt sich für Jesus die Situation völlig anders dar. Seine Diagnose ist verheerend: In seinen Augen ist der Zustand der Gemeinde elend und jämmerlich. Er schätzt sie als arm, blind und bloß ein und empfiehlt den Christen drastische Veränderungen.

Das Bibelwort ist Teil der sogenannten Sendschreiben. Das sind Briefe, die sich an sieben christliche Gemeinden in der heutigen Türkei richten. Der Apostel Johannes hat sie im Auftrag von Jesus Christus verfasst.

Ich frage mich, wie Jesus die Gemeinde beurteilen würde, zu der ich gehöre. Ob er ein ähnlich hartes Urteil fällen würde? Was müssten wir als Gemeinde anders machen? Und vor allem: Wie müsste ich mich verändern?

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer