27.12.2018 / Wort zum Tag

Frei sein

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!

Galater 5,1

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Dankbar und froh habe ich Weihnachten 2018 gefeiert. Sie auch? Ich erinnerte mich einmal mehr daran, dass Christus in diese Welt gekommen ist, um uns mit Gott zu verbinden. Juden geben ihrer Verbundenheit mit Gott auf andere Weise Ausdruck. Für Israel ist die Beschneidung Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. Das gilt auch heute noch.

Christen sagen: Nichts verbindet inniger mit dem lebendigen Gott als der Glaube. Als die ersten Christen das verkündeten, kam es zu Streitigkeiten. Es gab christusgläubige Juden, die behaupteten, dass nur derjenige  mit Gott verbunden ist, der beschnitten ist und auf die Einhaltung des Gesetzes achtet, also vor allem die fünf Bücher Mose und die Gebote Gottes.

Der Apostel Paulus, der die Botschaft von Jesus Christus auch den Nicht-Juden verkündete, stieß auf Widerstand. Er sagte: „Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz gefangen nehmen lasst.“ Paulus vertrat die Meinung, dass der Bund, der auf dem Gesetz beruht, zu Knechten des Gesetzes macht. Der neue Bund aber, also die Verbundenheit mit Jesus Christus, beruht auf Gnade. Gnade, das ist die Zuwendung Gottes zum Menschen, ohne dass der Mensch etwas tut. Paulus sagte, „wer das Gesetz zur Richtschnur seines Lebens macht, befindet sich in der Lage eines Sklaven. Wer sein Leben dagegen auf die Gnade Gottes gründet, macht damit die Liebe zur obersten Richtschnur seines Lebens“ (W. Barclay).

Unter den Christen in Galatien gab es einige, die Irrlehrer waren. Sie bestanden darauf, dass auch Nicht-Juden sich beschneiden lassen sollten. Ihnen sagt Paulus: „Zur Freiheit hat Christus uns berufen.“ Gemeint ist die Freiheit vom Gesetz mit seinen strengen und vernichtenden Forderungen. Der freimachene Christus ist stärker als Sünde, Satan, Tod und alle Mächte, die das Leben belasten.

Diese Irrlehrer lehnten es ab, alles allein von Christus zu erwarten. Sie meinten, dem Glauben an Christus nachhelfen zu müssen, zum Beispiel durch gute Werke oder die Einhaltung bestimmter Tage. - Wir haben sicher nicht die Probleme der Menschen in Galatien, wohl aber ähnliche.

Unlängst traf ich eine Frau, die davon berichtete, dass sie während vieler Jahre ihres Lebens meinte, ein christliches Leben zu führen. Aber manches machte ihr zu schaffen. Sie spürte sich belastet und suchte darum einen Psychiater auf, in der Hoffnung bei ihm Hilfe zu finden gegen ihre Depressionen und Schlaflosigkeit. Vorbehaltlos zu glauben, dass ihr Christus helfen würde, konnte sie nicht. Sie hatte im Laufe der Zeit sehr viel esoterische Literatur gelesen. Einiges sprach sie an, aber wirkliche Hilfe empfing sie nicht. Die vielen Ratschläge verschiedener Autoren bedrängten sie und waren keine Hilfe. Sie wäre gerne frei geworden!

Eines Tages nahm eine Kollegin sie mit zu einem Vortrag eines bewährten Seelsorgers. Ohne von ihr zu wissen, schilderte er ihr Leben so genau, als ginge er in ihrem Hause ein und aus. Er ermunterte sie zu einer bedingungslosen Hinwendung zu Jesus. Nur der mache frei. Der Mann sagte das mehrere Male während seines Vortrages, den er mit den Worten beschloss: „Bekennen Sie Jesus Christus Ihre Ängste, Ihr Nicht-Weiterkommen, Ihre Erfolglosigkeit. Lassen Sie Worte der Bibel auf sich wirken. Lesen Sie aufmerksam, was Jesus sagt. Wenn Sie etwas nicht verstehen, dann fragen Sie jemanden, der Ihnen raten kann. Hüten Sie sich aber vor solchen, die Ihnen raten: „Sie müssen aber auch...“ Und dann folgt irgendeine Empfehlung - Wenn es heißt Jesus   u n d  ... Ist äußerste Vorsicht geboten. Jesus allein macht frei!“

Die Frau folgte dem Rat, warf die ganze Literatur, die sie auf einem Regal gesammelt hatte, ins Feuer. In einem Gebet gelobte sie Jesus, ihm völlig zu vertrauen. „Er macht wirklich frei“, beendete sie ihren Bericht mit einem ansteckenden Lächeln.

Autor/-in: Horst Marquardt