10.07.2024 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Fixpunkt

Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!

Johannes 1,29

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„Um das Gleichgewicht zu halten, hilft es, den Blick auf einen festen Punkt zu fixieren“, erklärt mir die Fitnesstrainerin während einer Übung. Ein solcher Fixpunkt unterstützt dabei, Stabilität zu gewinnen und die Balance zu halten.

Der Rat ist gut. Er erinnert mich daran, dass nicht nur mein Körper, sondern auch mein Leben eine gute Balance benötigt. Gesundheit, ein harmonischer Rhythmus zwischen Arbeit und Ruhe sowie intakte Beziehungen dienen mir als Fixpunkte für ein ausgewogenes Leben.

Im Johannesevangelium, Kapitel 1, Vers 29, finde ich einen weiteren Fixpunkt. Johannes der Täufer setzt ihn, indem er von Jesus sagt:

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Sünde der Welt trägt.“

Johannes ist überzeugt: Wer auf Jesus schaut, hat einen festen Halt im Leben.

Kürzlich konnte ich in Colmar den Isenheimer Altar betrachten. Besonders beeindruckt hat mich die Kreuzigungsszene. Obwohl Johannes der Täufer bei der Kreuzigung Jesu nicht mehr lebte, hat ihn der Künstler Matthias Grünewald unter das Kreuz gestellt. Mit einem übergroßen Zeigfinger deutet Johannes auf Jesus.

Damit bezeugt er eine zeitlos gültige Wahrheit: Der sicherste Fixpunkt im Leben ist der gekreuzigte und auferstandene Jesus. Wer sich an ihm orientiert, findet Halt trotz allem, was das Leben aus dem Gleichgewicht bringt – Sünde und Schuld, aber auch Ängste, Sorgen und Lebensstürme. Weil Jesus trägt, was mich ins Wanken bringt, gewinnt mein Leben an Stabilität.

Deshalb will ich heute meinen Glauben trainieren, indem ich mich auf Jesus fixiere.

Autor/-in: Ellen Hörder-Knop