16.01.2024 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Ewigkeitstrost

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Johannes 12,24

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Ein Vorwurf an Christen lautet, sie würden mit ihrem Glauben aufs Jenseits vertrösten. Das geht dann in etwa so: „Ihr wollt die Leute in diesem Leben klein halten und versprecht ihnen im Austausch ein schönes, ein ewiges Leben im Jenseits.“

Manchmal will ich widersprechen. „Nein, der christliche Glaube vertröstet doch nichts ins Jenseits!“ Doch dann lese ich im Johannesevangelium diesen Satz: „Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben, sonst bleibt es allein. Aber wenn es stirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannes 12,24) Jesus spricht hier bildlich von sich selbst und spielt auf seinen baldigen Tod an, der wiederum tatsächlich einige gute Früchte trägt.

Wer Jesus als Lehrer annimmt, soll es seinem Beispiel gleicht tun, sagt er dann in Vers 25: „Wer sein Leben liebt, wird es verlieren. Wer aber sein Leben in dieser Welt geringachtet, wird es für das ewige Leben bewahren.“

Da gibt es nicht viel zu deuteln. Die Betonung liegt auf dem Ewigen, dem Jenseits. Vielleicht aber aus gutem Grund: Wenn es etwas nach dem Tod gibt, das so viel länger ist als dieses Leben, sollte ich mich dann nicht danach ausrichten? Außerdem gibt Jesus ja auch viele gute Hinweise für ein gutes Leben hier und heute. Keine Sorgen machen, Schuld loswerden und mehr. Klingt für mich ausgewogen.

Zwischen Vertröstung und echtem Trost liegt ein großer Unterschied, denke ich – und überlege mir: Wie kann ich mein Leben heute auf die Ewigkeit ausrichten?

Autor/-in: Joachim Bär