26.04.2022 / Wort zum Tag

Ewig leben!

Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Römer 6,23

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Wir Menschen purzeln auf die Erde, wir wachsen und lernen, wir schaffen und bauen, wir bestellen das Land und wir ernten, wir gewinnen Lebenskraft - und verlieren sie allmählich wieder, werden schwächer und kränker und müssen die Erde wieder verlassen. So war das schon immer. So wird das bleiben, solange die Erde steht. Das ist gut. Vor allem am Anfang. Das ist schwer. Vor allem am Schluss.

Der Tod ist der größte Feind des Lebens. Der wirkmächtigste Feind des Menschen. Wohl alle Generationen, die auf dieser Erde gelebt haben, haben sich an ihm gerieben, haben ihn zu besiegen versucht oder wenigstens zu erklären oder wenigstens zu verdrängen. Alle Generationen und alle Religionen. Alle suchen eine Antwort auf die Frage, was der Tod eigentlich ist. Was danach kommt. Und wie man damit leben kann.

Paulus sagt in seinem Brief an die Römer, dass der Tod die Folge der Trennung von Gott ist. Eigentlich war er nicht vorgesehen bei der Erschaffung des Lebens. „Der Sünde Sold ist der Tod.“ Also der Preis, den die Menschen und mit ihnen die ganze Schöpfung zu zahlen haben für die selbstherrliche Entscheidung, das Leben allein, losgelöst vom Schöpfer in die Hand zu nehmen. Denn genau das meint der Begriff Sünde. Sünde ist ja nicht in erster Linie all das, was menschlich und moralisch nicht in Ordnung ist in unserer Welt und in unserem Leben. Sünde meint die Trennung von Gott. Meint den tiefen Graben zwischen ihm und uns. Den Sund.

Aber Gott hat es dabei nicht gelassen. Er hat eine Brücke geschlagen über diesen Sund. Das ist das Kreuz, an dem sein Sohn Jesus Christus gestorben ist. Über diese Brücke können die Menschen den Graben, den Sund überwinden. Und so aus dem Land des Todes ins Land des Lebens wechseln. Ins Land ewigen Lebens, in dem es keinen Tod mehr gibt. Wer an Jesus glaubt, wer sich an ihn hängt und hält, wer ihn den Herrn sein lässt in seinem Leben, der gehört in diese andere, diese ganz und gar neue Welt, er wird mit ewigem Leben beschenkt.

Mit Jesus zieht das Leben in unser Leben. Jetzt und hier.

Obwohl wir weiterhin den Gesetzen dieser Erde unterworfen sind. Auch Menschen, die dieses ewige Leben geschenkt bekommen haben, müssen sterben. Aber ihr Tod ist ein Hinübergleiten in die andere Welt Gottes, ist der Schritt aus der Welt des Todes in die Welt des Lebens. Oft genug ein schmerzhafter Schritt. Aber eben kein Schritt in die Nacht, sondern einer in einen hellen nie mehr endenden Sonnentag.

So las ich das neulich in einer Todesanzeige: „Unsere Mutter ist umgezogen.“ Ein wahrhaft gewaltiger Umzug. Er hinterlässt eine leere Wohnung auf dieser Erde, traurige und manchmal verzweifelte Menschen. Aber er ist das Beste, was einem Menschen passieren kann.

Was da so alles auf uns wartet, wissen wir nicht. Auch die Bibel hält sich zurück mit Schilderungen der Welt Gottes. Weil sie unsere Vorstellungskraft ohnehin weit übersteigt. Und unsere Fähigkeit irdische Worte zu finden. Aber eins wissen wir: unser guter dreieiniger Gott ist da. Alles ist rund und gut. In alle Ewigkeit gut. Wir wollen da nie mehr weg. Und wir müssen es auch nicht.

In einem Lied habe ich versucht es so auszudrücken:

Und du siehst ihn wirklich, und er sagt:

Komm her, du, ich freu mich auf dich.
Und du spürst, er mag dich. Und du weißt,
er hat schon gewartet auf dich.
Er berührt dich zärtlich.
Und du siehst das Mal in seiner Hand.
Und du weißt, was Glück ist.
Und ich geb dich frei, das ist ab heute dein Land.

Und egal, wer dich geehrt hat -
Ob man bald noch von dir spricht, ist nun ganz einerlei.
Und egal, wer dich gebeugt hat -
Von den Herren dieser Welt bist du endlich ganz frei.
Und egal, ob sie gefüllt war, deine Zeit, oder leer -
Was nun auf dich wartet, ist auf jeden Fall mehr.
Du bist endlich am Ziel, da, wo ich auch hin will.

Autor/-in: Jürgen Werth