22.08.2016 / Wort zum Tag

Erstmal eine Kerze anzünden

Christus spricht: Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

Johannes 12,46

Du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht.

2. Samuel 22,29

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Neulich saß ich mit einigen Kollegen zusammen. „Für mich beginnt der Tag damit, dass ich morgens eine Kerze anzünde, ein Wort Gottes lese und bete. Wenn ich die Kerze dann ausblase, bin ich gewappnet für den kommenden Tag.“ Als ich nach Hause fuhr, klang dieser Satz in mir nach. Zuerst eine Kerze anzünden. Still werden. Sich sammeln. Alle Gedanken vor Gott ausbreiten. Und erst dann arbeiten.

Mir fiel ein, wie es mir oft schwer fällt, mich beim Beten zu sammeln, wie viele Gedanken gleichzeitig oft auf mich einströmen. Also habe ich den Hinweis meines Kollegen aufgegriffen und zünde nun am Morgen auch eine Kerze an. Es hilft wirklich. Ich werde ruhiger und stiller. Ich lasse die Worte Jesu auf mich wirken, wenn ich einen Bibeltext lese. Ich erzähle ihm, was mich bewegt. Und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die Kerze hilft und es wirklich heller in mir wird.

Aber letztlich ist nicht die Kerze das entscheidende. Das Entscheidende ist, dass ich mich an Jesus Christus wende. Er hat gesagt: Ich bin das Licht. Und das ist er wirklich. Manchmal bin ich aufgewühlt und durcheinander. Wenn ich ihm alles erzähle, was mich bewegt, dann erfahre ich oft, dass er Klarheit schafft. Er schenkt Durchblick. Er vertreibt den Nebel von meiner Seele.

Manchmal ist es in mir dunkel. Menschen haben mich verletzt. Ich fühle mich gekränkt. Ich bin sauer. Dunkelheit breitet sich in mir aus. Aber wenn ich mich an ihn wende, dann erfahre ich: Er ist da. Sein Geist schenkt mir neue Gedanken, überwindet in mir die Bitterkeit. Schenkt mir neues Vertrauen und die Fähigkeit, mich Menschen wieder zuzuwenden.

Manchmal überfällt mich die Angst. Die Angst vor dem Besuch beim Arzt. Die Angst vor einer Auseinandersetzung. Die Angst vor der Zukunft. Wie wird alles werden?
Dann ist seine Nähe heilsam, so als wolle er mir sagen: Mach Dir keine Sorgen, ich habe alles in der Hand.

Manchmal quält mich persönliche Schuld. Ich kann ein Versäumnis nicht mehr ungeschehen machen. Aber ich darf sie aussprechen vor Jesus, ihn um Verzeihung bitten. Darum, dass er mich neu annimmt. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass er das dann auch wirklich tut. Wie wohltuend, wenn mir dann ein Seelsorger die Vergebung zuspricht.

Ja, Jesus ist mein Licht. Von ihm gehen Helligkeit, Klarheit, Wärme aus.

Aber es ist meine Aufgabe, dass ich ihn dann auch aufsuche. Es ist meine Verantwortung,

dass ich nicht im Abstand stehen bleibe, sondern mich ihm zuwende. Wer an mich glaubt, wird nicht im Finstern bleiben, das verspricht Jesus. Wenn ich ihm vertraue, wird es hell in mir.

Autor/-in: Lothar Eisele