18.05.2023 / Wort zum Tag

„Erstens kommt es anders …“

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.

Sprüche 19,21

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„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ – kennen Sie diesen Ausspruch? Haben Sie das schon erlebt? Da plant man etwas und freut sich schon darauf – und plötzlich kommt alles ganz anders.

Im letzten Jahr hatten wir schon einen Kurzurlaub für die Herbstferien geplant und uns riesig darauf gefreut. Aber dann kam alles ganz anders… Nach einem Unfall musste unsere Tochter ins Krankenhaus und operiert werden, der Urlaub fiel ins Wasser. Stattdessen erlebten wir Tage voller Anspannung und Sorge. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Ja, dieser Ausspruch beschreibt zum einen die Realität: wir können planen, was wir wollen – was daraus wird, das haben wir nicht in der Hand. Aber es klingt auch ein wenig nach einer Resignation vor dem Schicksal: man muss es eben so nehmen, wie es kommt!

Ist es denn Schicksal, ist es Zufall, ob wir unsere Pläne umsetzen können oder eben nicht?

In der Bibel im Buch der Sprüche stehen viele wertvolle Lebensweisheiten – so auch dieser Vers: „In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn.“ (Sprüche 19,21)

Ja, es kommt manches Mal anders als gedacht. Aber hier klingt an, dass es nicht Zufall oder Schicksal ist, was die Zukunft bringt, sondern dass Gott den Überblick hat über alle Dinge.

Wir machen uns Gedanken um die Zukunft, wir schmieden Pläne – und ich denke, das ist gut so. Aber das letzte Wort sprechen nicht wir, nicht das Schicksal, sondern Gott.

Mich tröstet dieser Gedanke sehr, er nimmt mir viel Last von den Schultern. Er hilft mir dabei, gelassen in die Zukunft zu schauen.

Manchmal bin ich regelrecht froh darüber, dass Gott meine Pläne durchkreuzt hat. Ja, mag sein, dass ich mich in der einen oder anderen Situation geärgert habe, dass es anders gekommen ist, als ich es mir vorgenommen habe. Aber mit ein bisschen Abstand gelingt es mir, manche Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ja, ich kenne auch Situationen, da weiß ich nicht so recht, warum Gott meine Pläne durchkreuzt hat. Warum der Unfall unserer Tochter…? Ich weiß es nicht.

Aber doch erlebten wir auch inmitten dieser herausfordernden Zeit, dass Gott nicht nur den Überblick hat und unser Leben aus der Ferne von weit oben betrachtet. Nein – er steht an unserer Seite und begleitet uns durch Höhen und Tiefen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was wird morgen sein? Und nächste Woche? Und heute in einem Jahr? Sicher, da habe ich schon manches geplant. Was daraus wird, das weiß ich nicht. Das habe ich nicht in der Hand.

Aber wenn Gott das alles in der Hand hat, dann brauche ich mir keine Sorgen machen. Gut, die eine oder andere Sorge schleicht sich doch manchmal ein. Aber auch die darf ich bei Gott abgeben und ihm davon erzählen.

Erstens kommt es anders und zweites als man denkt. Ja, das mag sein. Aber das muss mich nicht entmutigen, es muss mich nicht deprimieren. Wenn Gott den Überblick hat nicht nur über die ganze Welt, sondern auch über mein ganzes Leben, dann kann ich meine Pläne getrost in seine Hand legen und darauf vertrauen: er macht es gut!

Autor/-in: David Israel