14.09.2019 / Wort zum Tag

Er gibt alles

Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.

Johannes 10,14

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Woran denken Sie beim Begriff Hirte? Ist es die Idylle, mit den Schafen in der freien Natur zu sein? Viel Zeit zu haben, während die Tiere friedlich vor sich her grasen? Die Realität sieht anders aus. Erst recht damals in Israel. Da war Wasser und grünes Gras alles andere als selbstverständlich. Dazu kam die Gefahr von wilden Tieren. Davor musste der Hirte die Schafe beschützen. In der Bibel ist Hirte auch ein Bild für den König oder Machthaber. Dieser sollte für die ihm anvertrauten Menschen gute Lebensbedingungen schaffen. Er soll sich für die Interessen seiner Leute einsetzen, ihnen Schutz und Sicherheit bieten. Leider sorgten die Hirten oft erst einmal für ihr eigenes Wohl. Wie es den Menschen ihres Volkes ging, war ihnen egal. Kommt uns das bekannt vor?

Aber nun kommt einer und zeigt den Unterschied. Jesus sagt in aller Deutlichkeit: Ich, ich bin der gute Hirte und ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Joh10,14 Das ist das Wort für heute. Hier hat einer den großen Anspruch, das zu sein, von dem die Welt träumt. Das ist das, was wir in kaum einem Staat erleben. Welche Eigenschaften hat dieser Hirte vorzuweisen? Er kennt seine Leute. Das Wort, das hier für kennen steht, bedeutet ein umfassendes Vertrautsein. Jesus gibt sein Leben für die Schafe. D.h. er lebt für sie mit dem Einsatz seines ganzen Lebens. Er ist da für sie. Er schützt sie vor den Gefahren sogar mit dem Einsatz seines Lebens. Der Grund: Ihm liegt an ihnen. Er kennt sie mit Namen. Er sucht eine Beziehung zu ihnen. Wenn sie sich darauf einlassen, hören sie auf ihn und folgen ihm.

Als Hirte ist er für Trinken und Futter zuständig und auch für ihren Schutz. Auch dazu hat er sich geäußert: Ich, ich bin das Brot des Lebens. Joh6,35a Und: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten. Joh4,14a. Er gibt nicht nur das, was wir brauchen. Er gibt sich selbst. Ihm liegt an uns, so heißt es hier. Und er gibt das Leben und das im Überfluss. Was wollen wir mehr?

Vielleich möchten Sie nicht gerne mit Schafen verglichen werden. Andere Tiere scheinen eindrucksvoller. Sie haben Klauen oder scharfe Zähne, Hörner oder sonst etwas, mit dem sie Angreifer abwehren können. Schafe haben das nicht. Sie haben dafür einen Hirten. Und mit Jesus können wir den guten Hirten haben. D.h. aber auch: Wir müssten uns seiner Führung anvertrauen, vertrauensvoll, wie ein Schaf seinem Hirten.

Da bleibt die Frage: Wollen Sie sich diesem guten Hirten anvertrauen für Zeit und Ewigkeit? Es wird auch dann Schwierigkeiten geben. Aber er ist da. Sie sind nicht mehr allein. In einem Schweizer Anbetungslied heißt es: Was ich brauche, gibst du mir, darum; Herr, bin ich bei dir, weil niemand anders bieten kann, was ich, Herr, bei dir haben kann.

Autor/-in: Pfarrerin Dagmar Rohrbach