11.04.2010 / Wort zum Tag

Epheser 5,19-20

Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Epheser 5,19-20

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Es gibt sie noch, diese Momente tiefsten Glückes. Das Herz zerplatzt fast vor Freude und Jubel. Diese Freude muss raus. Menschen haben die Gabe, zu jubeln und sich zu freuen. Denken Sie nur daran, wie es tönt, wenn ein kleines Kind jauchzt. Oder wenn eine Fußball-Mannschaft ein Turnier gewonnen hat. Oder denken Sie an den Moment, als es hieß: „Somit erkläre ich die Olympischen Winterspiele 2010 für eröffnet!“ Dieser Satz löste im ganzen Stadion den frenetischen Jubel von einigen tausend Athleten, von sportbegeisterten Menschen und Fanclubs aus. Sogar wenn ich vor dem Fernseher sitze und die Freudenstimmung von ferne miterlebe, werde ich angesteckt vom Jubel dieser Menschen. Jubel ist Ausdruck von tiefster Freude. Man fühlt sich so glücklich, dass man die ganze Welt umarmen könnte. Es gibt aber auch das stille Jubeln in unserm Herzen. Etwa beim Staunen über das neugeborene kleine Baby, beim Einzug der Braut in die Kirche oder beim Hören von schöner Musik. In solchen Momenten ist man innerlich gerührt vor Freude.

Wann haben Sie das letzte Mal innere oder äußere Freude erlebt und diesem Gefühl Ausdruck gegeben?
Glücksgefühle gehören zu den Hoch-Zeiten unseres Lebens. Sie sind nicht immer da. Manchmal erleben wir schwere Dinge, die uns sehr traurig machen. Vorige Woche erzählten uns Freunde, ihr 16-jähriger Sohn sei an akuter Leukämie erkrankt. Eine solche Erfahrung wiegt schwer und stellt den Glauben der Eltern auf eine ganz harte Probe. In solchen Momenten ist es uns nicht ums Loben zumute. Ich bin sowieso nicht der Typ, der mit erhobenen Armen betend durch die Wohnung geht oder im Gottesdienst während des Lobpreises wie von selbst hin und her wippt. Ich bewundere Leute, die das können. Ich muss mich von tief innen heraus entscheiden, Gott zu loben, besonders wenn die Umstände dagegen sprechen. Wie gut tut da die freundliche Aufforderung unserer heutigen Bibellese. Paulus schreibt an die Epheser: „Ermuntert einander mit Psalmen und Lobliedern, wie der Geist sie euch eingibt. Singt und dankt dem Herrn von ganzem Herzen! Dankt Gott, dem Vater, zu jeder Zeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“

Wie gut ist es, wenn es in schwierigen Zeiten Menschen gibt, die uns mit einem Psalmwort oder einem Loblied ermutigen. Wichtig ist, dass dieser Eindruck vom Geist Gottes eingegeben worden ist; Bibelverse oder Liedstrophen zur falschen Zeit können das Gegenteil von Ermutigung bewirken. Wie oft habe ich schon den Liedtext: „In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet“, für mich buchstabiert. Oder Gott auch mal unter Tränen gesagt: „Ich verstehe dich nicht, aber ich vertraue dir!“ Das ist doch auch ein Lob – eines aus dunkleren Zeiten. Ich bin sehr dankbar, wenn es dann wieder fröhlichere Zeiten gibt. Zeiten in denen das Loben leichter über meine Lippen kommt. Freuen Sie sich heute, wenn Sie Gott laut loben können. Wenn Sie es aber schwer haben sollten, dann denken Sie daran: ein Lob kann auch unter Tränen ausgesprochen werden. Gott sieht ihre Tränen.
 

Autor/-in: Ruth Bai-Pfeifer